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Sport: Entsetzen beim RC Germania

Potsdams Ringer sehen Zukunft ihres Sports durch Olympia-Aus in Gefahr

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Reiner Leffler wusste am Dienstagnachmittag nicht, wohin mit seiner Verärgerung. „Bei uns herrschen absolutes Unverständnis und Entsetzen über diese Entscheidung des IOC“, erklärte der Sportwart und Nachwuchscoach des Ringerclubs Germania Potsdam, nachdem die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Mittag empfohlen hatte, den Traditionssport Ringen von 2020 an aus dem Olympia-Programm zu streichen. „Wissen die Herren eigentlich, was sie damit kaputtmachen“, fragte Leffler eher rhetorisch. „Ich hoffe ja, dass diese Entscheidung noch gekippt wird. Ansonsten hat das Olympia-Aus für die knapp 200 Ringer unseres Vereins und knapp 1000 Ringer im Landesverband verheerende Auswirkungen.“

Leffler ist dem Ringen seit 45 Jahren aufs Engste verbunden. Er begann als Zwölfjähriger mit dem Mattensport, ging zwei Jahre später an die Sportschule Luckenwalde und war zehn Jahre aktiver Ringer, ehe er 1981 nach Potsdam kam und hier erst bei Dynamo, später beim RC Germania junge Ringer betreute. „Ich bin jetzt seit 32 Jahren in Potsdam als Trainer tätig und hätte mir nie träumen lassen, dass Ringen aus dem Olympia-Programm gestrichen wird“, sagte der jetzt 57-Jährige. „Wenn es bei dieser Entscheidung bleibt, ist die Zukunft der Ringer an den Sportschulen fraglich. Und nur mit Vereinstraining kommt man nicht zu so guten Leistungen wie bisher. Wobei es ja nicht nur um Leistungssport geht. Mit dem Ringen bieten wir vielen Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, der künftig ohne Ringkampf bei Olympia der Anreiz fehlen würde.“ Michael Meyer

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