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IM-VERGANGENHEIT: Enttarnt oder freiwillig geoutet?

Hans-Jürgen Scharfenberg hat seine Enttarnung als ehemaliger IM der Staatssicherheit zunächst versucht zu verhindern. Dies hatte er kürzlich gegenüber den PNN eingeräumt.

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Hans-Jürgen Scharfenberg hat seine Enttarnung als ehemaliger IM der Staatssicherheit zunächst versucht zu verhindern. Dies hatte er kürzlich gegenüber den PNN eingeräumt. „ich will nicht den Eindruck erwecken, ich sei besonders mutig gewesen“, sagte der Politiker. So hatte Scharfenberg 1992 als einer von sieben Stadtverordneten eine Überprüfung durch die Stasi-Unterlagenbehörde abgelehnt – er erklärt dies damit, dass er mit der Besetzung des Prüfgremiums nicht einvestanden gewesen sei. Nach der Kommunalwahl 1993 beschloss das Stadtparlament allerdings eine erneute Überprüfung – und zwar aller gewählten Stadtverordneten, ohne Ausnahme. Damals stimmten 26 Stadtverordnete dafür, 15 waren dagegen, einer enthielt sich. Ende 1995 räumte Scharfenberg daraufhin vor den Stadtverordneten und der Öffentlichkeit im Plenarsaal des Stadthauses seine IM-Tätigkeit ein. Er sieht dies als aktives Eingeständnis; dem Präsidium der Stadtverordnetenversammlung soll zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits Scharfenbergs Akte vorgelegen haben. Eine Prüfkommission des Stadtparlaments gab später im Fall Scharfenberg nicht die Empfehlung, das Mandat niederzulegen. SCH

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