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Landeshauptstadt: „Entwarnung für Schinkelspeicher“

Bauträger reagiert auf Bericht über DDT und Ungeziefer in der Speicherstadt

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„Entwarnung für den Schinkelspeicher“ im Luxuswohngebiet Speicherstadt: Diese Nachricht hat gestern die Prinz von Preußen Grundbesitz AG (PPG) verbreitet. Anlass war ein PNN-Bericht vom Freitag über Sorgen von Bewohnern des Speichers wegen des Schadstoffs Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) in ihren Wohnungen und wegen Ungeziefers, das das Gebäude an der Havel befallen hat.

Die PPG verwies gestern darauf, ein erfahrenes Bauunternehmen zu sein, das in Potsdam schon 1000 Wohnungen errichtet habe. Im Schinkelspeicher habe es schon „frühzeitig umfangreiche“ Untersuchungen wegen des Schadstoffs DDT gegeben, so PPG-Sprecherin Anné Schwarzkopf: „Die Ergebnisse bestätigen eine gesundheitliche Unbedenklichkeit.“

Bereits vor Sanierungsbeginn des Speichers hätten Untersuchungen im Gebäude DDT-Werte in den Holzkonstruktionen und im Bereich der Fußböden gezeigt. Die Fußböden seien entfernt worden, so Schwarzkopf, „die Holzkonstruktionen blieben aus statischen und denkmalschutzrechtlichen Gründen erhalten“. Jedoch sei das Holz mit einem „speziellen Schutzanstrich“ versiegelt worden.

Eine Kontrolle nach der ersten Heizperiode im Winter habe „minimale Belastungen“ mit DDT ergeben, so Schwarzkopf. In einer Wohnung des ersten Obergeschosses seien Luft- und Staubproben genommen worden. Gemessen wurden demnach 0,02 Mikrogramm DDT pro Kubikmeter Luft und bis zu 18 Milligramm DDT pro Kilogramm Staub. Diese Werte seien nach Bewertungsmaßstäben der Innenraumlufthygiene-Kommission (IRK) des Umweltbundesamtes als „unbedenklich“ einzustufen, so Schwarzkopf. Demnach liege der Zielwert bei Sanierungen bei 0,3 Mikrogramm DDT pro Kubikmeter Luft. Und auch bei Hausstaubbelastungen von bis zu 100 Milligramm DDT pro Kilogramm Staub bestehe laut IRK noch kein Handlungsbedarf, selbst bei spielenden Kindern. Allerdings sollen nach PNN-Informationen von Anwohnern beauftragte Gutachten in Einzelräumen DDT-Werte von mehr als 0,2 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erbracht haben. Schwarzkopf verwies zudem darauf, dass sich durch tägliches Lüften die DDT-Belastung weiter „erheblich“ reduzieren ließe. DDT wurde zu DDR-Zeiten als Holzschutzmittel verwendet und schädigt die Leber.

Auch zum Befall des Speichers mit dem Pelzkäfer ging die PPG ein. Sein Auftreten hänge mit dem kalten Winter und dem Holz im Speicher zusammen. Der Käfer habe dort Unterschlupf gesucht. „Es handelt sich also um keinen Mangel, der vom Bauträger zu verantworten ist“, so Schwarzkopf. Dennoch sei im Bereich der Bodenwandanschlüsse hinter den Sockelleisten nun ein „pulverförmiges Insektizid“ aufgebracht worden. Zu weiteren Fragen wolle man am kommenden Montag ab 18 Uhr bei einer Versammlung mit Eigentümern und Mietern Stellung nehmen, sagte Schwarzkopf. Dort solle auch der ab September geplante Bau einer Tiefgarage für das Gelände erklärt werden. HK

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