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Landeshauptstadt: „Entweder bauen beide oder keiner“ Graalfs und Nachbar Lischewski reichen Bauvoranfragen im Streitfall Villa Schöningen ein

Berliner Vorstadt - Die Auseinandersetzungen um die Villa Schöningen an der Berliner Straße nehmen kein Ende. Der Bauverwaltung der Stadt liegen derzeit zwei „Bauvoranfragen“ vor: Eine von Villa-Schöningen-Eigentümer Dieter Graalfs und eine von seinem Nachbarn an der Schwanenallee, Manfred Lischewski.

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Berliner Vorstadt - Die Auseinandersetzungen um die Villa Schöningen an der Berliner Straße nehmen kein Ende. Der Bauverwaltung der Stadt liegen derzeit zwei „Bauvoranfragen“ vor: Eine von Villa-Schöningen-Eigentümer Dieter Graalfs und eine von seinem Nachbarn an der Schwanenallee, Manfred Lischewski. Beide wollen von der Stadt beantwortet wissen, ob sie bauen dürfen – Graalfs an der Schwanenallee und Lischewski im hinteren Teil seines Grundstücks in Richtung Menzelstraße. Offensichtlich ist, dass beide an diesen Stellen eigentlich nicht bauen wollen – die Stadt mit den Voranfragen jedoch zu einer Entscheidung im Streitfall Baurecht an der Villa Schöningen bringen wollen. Auf einem Flurstück des Schöningen-Grundstücks will Graalfs bekanntlich fünf so genannte Kavaliershäuser errichten lassen und aus den Erträgen die verfallende Villa sanieren. Gegen dieses Vorhaben gibt es massive Einwände aus der Berliner Vorstadt. Die bisherige Folge: Der Bebauungsplanentwurf (B-Plan) für die nördliche Berliner Vorstadt wurde auf Vorschlag des CDU-Stadtverordneten Wolfgang Cornelius geteilt – über das Baurecht an der Villa Schöningen wird nun im Rahmen eines einzelnen „Briefmarken“-Bebauungsplans entschieden. Die Bauvoranfragen fallen daher in eine rechtlich komplizierte Situation. Lischewski fragt die Stadt, ob er im hinteren Teil seines Grundstücks vier Häuser von zehn Metern Länge und Breite und acht Metern Höhe bauen kann. Seine Argumentation: Sollte Graalfs seine Kavaliershäuser bauen dürfen, stünden diese direkt an der Grenze zu seinem Grundstück und würden dessen Wert mindern. „Durch eine Bebauung könnte ich diesen Wertverlust minimieren.“ Außerdem meint Lischewski, mit Baurecht für Graalfs im hinteren Teil des Schöningen-Grundstücks werde ein Präzedenzfall geschaffen: „Entweder müssen wir beide bauen können oder keiner.“ Zudem gebe es an der Schwanenallee weitere große Grundstücke mit Eigentümern, die Interesse an einer Bebauung in zweiter Reihe hätten. Klar stellen wolle er aber, so Lischewski, „dass es nicht mein Ziel ist, auf meinem Grundstück zu bauen“. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann sagte gestern auf Anfrage, er kenne die Bauvoranfrage von Lischewski noch nicht. Diese beeinflusse die laufenden Bebauungsplanverfahren nicht: „Es gibt keine Abhängigkeiten von Anfrage und B-Planentwurf.“ Dieser habe außerdem noch keine Planreife und spiele deshalb bei einer Entscheidung keine Rolle. Die Stadt werde prüfen, ob Lischewskis Vorhaben nach geltendem Recht zulässig sei.

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