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ATLAS: Entweder oder

Jan Brunzlow über Dinge, die Ludwigsfelde hat

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Ludwigsfelde macht es der Landeshauptstadt vor: Die Stadt mit ansässigen Großunternehmen wie Daimler Chrysler, MTU und Rolls-Royce hat zwar keine barocke Innenstadt und keinen großen Touristenansturm. Doch sie hat inzwischen Dinge, von denen im Potsdamer Rathaus schon lange geträumt wird. Beispielsweise eine Stadthalle und bald ein zumindest von innen attraktives Freizeitbad. Das wird derzeit ohne Fördermittel gebaut, Hand in Hand zwischen dem Bürgermeister und einem privaten Investor. Das Land gibt keinen Cent und wird sich die Frage gefallen lassen müssen, warum dies nicht auch in der Landeshauptstadt gehen soll. Noch planen die Stadtwerke im Auftrag der Stadtverordneten ein Bad, das mit 80-Prozent-Förderung finanziert werden soll. Dass Potsdam ein neues, rostfreies Bad an einem zentralen Standort braucht, ist unbenommen. Doch nun steht ein Investor 20 Kilometer vom Alten Markt entfernt mit einer Therme am Start. Das birgt beim Bau eines Bades in Potsdam für beide Seiten wirtschaftliche Risiken. Das Land wird also abwägen müssen, ob es im schlimmsten Fall eine Subventionsruine am Brauhausberg möchte oder eine finanziell angeschlagene Stadt wie Ludwigsfelde, die einen 15,5-Millionen-Euro-Kredit für den Bau aufnahm, in den Ruin schickt.

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