Landeshauptstadt: Enzyme für historisches Pflaster
Die Fugen zwischen Potsdams historischen Pflastersteinen sollen mit Enzymen angereichert werden. Vor dem Ordnungsausschuss am Donnerstagabend kündigte Verwaltungsmitarbeiterin Anja Reinicke an, dass die Stadt einige Abschnitte in der Wichgraf-, der Linden- und der Wannseestraße probeweise mit dem Produkt „Permazym“ verfugen wolle.
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Die Fugen zwischen Potsdams historischen Pflastersteinen sollen mit Enzymen angereichert werden. Vor dem Ordnungsausschuss am Donnerstagabend kündigte Verwaltungsmitarbeiterin Anja Reinicke an, dass die Stadt einige Abschnitte in der Wichgraf-, der Linden- und der Wannseestraße probeweise mit dem Produkt „Permazym“ verfugen wolle. Die Enzyme in der Fugenmasse würden kristallisieren und die Abstände zwischen den Steinen verdichten.
In einer einjährigen Untersuchung hat die Stadt bereits vier andere Fugen-Materialien getestet. Das bisherige Resultat: Für die 5 860 Meter historische Pflasterstraßen in der Innenstadt und die 6 584 Meter in Babelsberg würde die Stadt eine „gebundene Bauweise“ bevorzugen, so Reinicke. Das präferierte Harzmaterial koste allerdings 120 Euro pro Quadratmeter – 85 Euro mehr als die herkömmliche Lehmmischung. Dennoch würde sich die Investition nach Reinickes Einschätzung nach 20 Jahren für die Stadt lohnen. Denn die Harzfugen könnten „unproblematisch maschinell gereinigt werden“, so Reinicke. Ein finanzieller Vorteil, die Reinigung per Hand koste nämlich vier- bis fünfmal mehr, sagte Reinicke. An anderen Fugenarten würde die maschinelle Reinigung dagegen erhebliche Schäden anrichtet: Die Kehrmaschinen fegten die Fugen bis zu 3,5 Zentimeter tief aus.
Nach dem Winter will die Verwaltung zudem das neue Testmaterial Permazym auswerten. Wie viel die Verfugung mit diesem Stoff kostet, konnte die Verwaltung gestern nicht mitteilen. just
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