Landeshauptstadt: Erdbeeren statt Schokolade
Zum ersten Geburtstag des Familienzentrums wurde ein Hochbeet mit Kräutern und Erdbeeren enthüllt
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Am Schlaatz – Kuchen kommt hier normalerweise nicht auf dem Tisch: „Gesunde Ernährung ist uns sehr wichtig“, erklärt Beate Hensel, eine der beiden Leiterinnen der Spielgruppe im Familienzentrum des Diakonischen Werks. Seit genau einem Jahr trifft sich die Gruppe im Biesamkiez 26. An die Diskussionen darüber, ob Schokolade nun zulässig ist oder nicht, erinnert sich Hensel noch gut. Gestern jedenfalls gab es eine Ausnahme: Im sonnigen Garten erwartete die Eltern und Kinder ein reiches Buffet: Kekse und Kuchen inbegriffen.
Denn zusätzlich zum Kindertag feierte die Spielgruppe dort ihren ersten Geburtstag. Was im vergangenen Jahr zaghaft mit vorsichtigen Kennenlerntreffen begann, hat sich mittlerweile etabliert: Die 15 Plätze sind belegt und es gibt sogar eine Warteliste, sagt Birte Freudenberg, die zweite Leiterin der Gruppe. Von Montag bis Freitag jeweils 9 bis 12 Uhr treffen sich die Eltern mit ihren Kindern, so die Pädagogin. Spiele, Sport und Basteln stehen auf dem Programm, aber auch eine „Obstpause“. Nach dem Mittagessen gehe es wieder nach Hause.
Im eigenen Bett falle den Kindern der Mittagsschlaf leichter, erzählt eine Mutter. Die 39-Jährige kommt seit Anfang des Jahres mit ihrer anderthalbjährigen Tochter zur Spielgruppe. Eigentlich habe sie sich für den zweijährigen Erziehungsurlaub entschieden, weil sie die Entwicklung des Kindes miterleben möchte. An der Gruppe gefalle ihr jedoch, dass die Tochter Kontakt zu Gleichaltrigen bekommt.
„Kinder lernen von Kindern ganz anders“, bestätigt Beate Hensel. Im Unterschied zu einer Kita würden sie in der Spielgruppe nicht „abgegeben“, erklärt sie. Zum Konzept gehöre, dass die Eltern Verantwortung übernehmen, aber auch untereinander Kontakte knüpfen. Gerade Alleinerziehenden könne Zuhause leicht „die Decke auf den Kopf fallen“. Das vom Jugendamt finanzierte Angebot werde sehr gut angenommen. Das Familienzentrum biete unter anderem auch Eltern-Kind-Sport und den Erziehungsratgeber-Kurs „Positive Erziehung“ an.
Ein gesundes Geburtstagsgeschenk wurde gestern im Garten enthüllt: Ein „Hochbeet“ mit mediterranen Kräutern, Minze und Erdbeeren. Das drei mal einen Meter große Beet ruht in 80 Zentimeter Höhe. Den Kasten aus Robinienstämmen haben die Väter der Gruppe unter Anleitung des Gärtners Reik Wolffgram gebaut. Die Materialkosten dafür übernahm der Entwicklungsträger Stadtkontor GmbH. JaHa
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