Homepage: Erdgeschichte aus dem Ozean
Ein internationales Forscherteam um André Scheffel vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPIMP) und Damien Faivre vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) in Potsdam-Golm haben einen neuen Aspekt im Mechanismus der Kalkproduktion bei einer Gruppe von Meeresalgen entdeckt. Sie identifizierten eine bisher unbekannte zelluläre Komponente, die die Speicherung von Umweltinformationen in dem „Biokalk“ entscheidend beeinflussen könnte.
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Ein internationales Forscherteam um André Scheffel vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPIMP) und Damien Faivre vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) in Potsdam-Golm haben einen neuen Aspekt im Mechanismus der Kalkproduktion bei einer Gruppe von Meeresalgen entdeckt. Sie identifizierten eine bisher unbekannte zelluläre Komponente, die die Speicherung von Umweltinformationen in dem „Biokalk“ entscheidend beeinflussen könnte. Die untersuchten Meeresalgen beeinflussen das Klima der Erde stark, ihre fossilen Überreste geben Aufschluss über die Umweltbedingungen der Vergangenheit. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Die zum Phytoplankton zählende einzellige Meeresalge Emiliania huxleyi umhüllt sich mit einem Panzer aus Kalkplättchen, Schalen oder Stäbchen, auch Coccolithen genannt. Nach ihrem Ableben sinken die Kalkpanzer auf den Meeresgrund und bilden über Millionen von Jahren dicke Sedimentschichten. Diese werden dann zum Teil an der Erdoberfläche als Kreidefelsen sichtbar. Die chemische Zusammensetzung dieser Kalksedimente gibt Auskunft über Klima und Umwelt der Vergangenheit, da auch Spurenelemente aus der Umgebung in die Kalkpartikel eingebaut werden. Kalkalgen gehören somit ebenso zu den sogenannten Zeigerorganismen wie Plankton und andere Algen oder Muscheln, die man zur Analyse von Wasserqualität und Umweltbedingungen heranziehen kann.
Bisher weitgehend unverstanden ist der Mineralbildungsprozess in Kalkalgen. Die Forscher konnten nun eine bisher unbekannte Struktur innerhalb der Algenzelle identifizieren. Mit ihr werde es nicht nur möglich, vergangene Umweltbedingungen zu rekonstruieren, sondern auch Modelle zum Einfluss von Klimaveränderungen zu erstellen. PNN
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