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Landeshauptstadt: Erfolg per Online

Ladenlokale am Daten-Highway steigern Umsätze

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Ladenlokale am Daten-Highway steigern Umsätze Heutzutage als Gewerbetreibender nicht wenigstens irgendwie ans weltweite Netz angeschlossen zu sein, ist undenkbar. „Obwohl der Hype der ersten Zeit vorbei ist“, stellt Matthias Gehrmann, Leiter des Kompetenzzentrums für elektronischen Geschäftsverkehr bei Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, ernüchtert fest. An die Stelle der anfänglichen Euphorie sei jetzt Realismus getreten. Das könne man aus den Anfragen ableiten, die an die IHK gestellt würden. Während sich früher die knapp 51000 Kammermitglieder im Bezirk Potsdam erst einmal über die Möglichkeiten im Internet allgemein informierten, wollten sie heute konkret wissen, wie man“s macht. Entsprechend habe man mit Workshop- und Seminarangeboten reagiert, sagt Carsten Schöning, bei der Industrie- und Handelskammer als Teamleiter für die Aus- und Weiterbildung zuständig. Die meisten, so schätzt Schöning, nutzten das Ladenlokal am Daten-Highway als Ergänzung zu ihrem tatsächlichen Geschäft. Die wenigsten also würden sich bei ihrem Gewerbe nur auf das Internet verlassen. Die Kombination scheint das Entscheidende. Beides – eine Geschäftsfläche sowie ein virtueller Laden – habe seine Vor- und Nachteile. Während der Käufer im tatsächlichen Geschäft die Ware anfassen, ausprobieren und direkt kaufen kann, muss er sich beim Versand überraschen lassen. Einzelhändler, die sich auf eine kleine Produktpalette spezialisiert haben, können ihren Kundenkreis häufig durch Internetpräsenz erweitern. Nachteil: Der Verkäufer muss einen Vertrauensvorschuss in den Online-Handel mit einbringen. Schließlich gehe er mit dem Versand der Ware in Vorleistung und müsse darauf vertrauen, dass der Kunde bezahle, erklärt Schöning. Schicke der unzufriedene Empfänger das Produkt zurück, entstünden dem Händler Retourkosten – auch das Verpackungsmaterial ginge erheblich ins Geld. Um den Schaden zu minimieren, gebe es aber inzwischen viele Sicherheitsvorkehrungen. Lutz Dietze, Chef des Werkzeuge- und Maschinenunternehmens Endel & Dietze in Babelsberg ist seit drei Jahren professionell online. Neben seinem tatsächlichen Geschäft in der Garnstraße betreibt er gleich drei Shops im Internet. So teilt er sich eine Plattform mit der Herstellerfirma „festools“, hat einen E-Bay-Shop angemietet und die Homepage www.maschinenshop24.de eingerichtet. Er habe auf einen Umsatzzuwachs von bis zu 20 Prozent spekuliert. Tatsächlich machte inzwischen das Geschäft im Internet gut ein Drittel seines Gesamtumsatzes aus. Um die Bestellungen bewältigen zu können, hat die Firma ihre vierköpfiges Team jetzt um einen Mann erweitert. Der Käufer im Internet verhält sich anders, als der Schaufenster-Bummler, meint Dietze. Der Internet-Kunde sucht gezielt. Darauf spekuliert auch Guido Baar, der unter www.suche-schuhe.de das lange Bemühen um geeignetes Schuhwerk verkürzen will. Der Betreiber von drei Schuhgeschäften in Potsdam bietet auf seiner Homepage die Suche nach Marken oder Schuhformen wie Clogs oder Sandaletten an. Die Schuhsuche wird zu einem leichtfüßigen Spaziergang durch hunderte von Geschäften – in Minutenschnelle. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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