Sport: Erfolg und Niederlage
Motor-Boxer bezwangen Seelze mit 12:11 – Alexander Philipp droht nach Kieferbruch sportliches Aus
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Motor-Boxer bezwangen Seelze mit 12:11 – Alexander Philipp droht nach Kieferbruch sportliches Aus Die rechte Freude über den 12:11-Sieg gegen den BSK Seelze wollte und konnte am Sonnabend bei den Boxern von Motor Babelsberg nicht aufkommen. Während die letzten drei Kämpfe im Toyota-Autohaus über die Bühne gingen, fuhr der Krankenwagen mit Alexander Philipp ins Klinikum. Der Weltergewichtler war in der ersten Runde von Alexander Raynesh so hart getroffen worden, dass er zu Boden ging: Niederlage durch RSC. Die wäre zu verkraften gewesen, doch es sollte sich das Schlimmste einstellen. Mit diagnostiziertem Kieferbruch wurde der 25-Jährige gleich weiter ins Klinikum Steglitz gefahren und dort noch in der Nacht operiert. Mit einer implantierten Platte ist der Boxsport für ihn damit vorbei. „Wir sind alle geschockt, Alex war in einem tollen Trainingszustand“, so Manager Ralph Mantau. „Er wurde Landesmeister in diesem Jahr, nahm an der Studenten-WM teil, und dann ein solch schlimmer Schicksalsschlag.“ In Babelsberg werde der Publikumsliebling definitiv nur noch einmal in den Ring steigen – zu seiner offiziellen Verabschiedung. Als Alexander Philipp seine Niederlage einstecken musste, waren bereits vier Kämpfe absolviert. Im Bantamgewicht besiegte Marcel Schneider zwar Nebil Yimam – trotzdem blieb der Potsdamer weit unter seinen Möglichkeiten. Im Federgewicht hatte anschließend Jakov Terskich wenig zu melden: Er unterlag Konstantin Wagner in der zweiten Runde durch RSC. Schuld daran waren vor allem taktische Fehler des Babelsbergers, der mehrere Male in die Schlaghand seines Gegners lief. Im Leichtgewicht fuhr Daniel Schulz hingegen einen verdienten Sieg ein: Der Motor-Boxer dominierte alle vier Runden klar gegen William dos Santos und schlug den Seelzer mit seinen eigenen Waffen. „Dos Santos ist einer, der immer schnell nach vorn geht“, so Mantau. „Das ließ Schulz diesmal gar nicht erst zu.“ David Sprenger musste anschließend im Halbweltergewicht gegen Dennis Dehling eine Niederlage einstecken – durch eigene Inaktivität machte er Dehling, der wenig Qualitäten aufbieten konnten, stark. Bei Jörg Rosomkiewicz im Mittelgewicht zeigte sich wieder dessen alte Schwäche: das Nervenkostüm. Das versagte auch diesmal gegen Dimitri Beck fast wieder, doch vor der vierten Runde kam die klare lautstarke Ansage von Mantau. So rettete der Babelsberger zumindest ein Unentschieden über die Zeit. Das schönste Geschenk zu seinem 100. Kampf machte sich dann Anatolij Hoppe: Im Halbschwergewicht schlug er Christian Pawlak und fand anschließend noch lobende Worte für sein Publikum. „Ich boxe jetzt schon so lange hier und mache das immer wieder gern.“ Gespannt wurde nun auf den Auftritt des neuen Schwergewichtlers Vitalius Sobacius gewartet. Der hatte gegen den 25 Kilogramm schwereren Erkan Teper kein leichtes Spiel, zumal ihm noch die litauischen Meisterschaften in den Knochen steckten. Mit einem Sieg machte er jedoch auch den Gesamtsieg klar. Nun geht''s in die Festtage – und die wird auch Alexander Philipp zu Hause verbringen können. Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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