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Von Michael Meyer: Erfolgreich über aufgeweichte Kuhweide

Nils Frommhold wurde beim Alpen-Triathlon Deutscher U23-Meister und mit dem Potsdamer Zeppelin-Team Siebter der Bundesliga

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Aus drei Gründen konnte der Potsdamer Nils Frommhold am Samstag in den Alpen jubeln. Der 22-Jährige Triathlet des Zeppelin-Teams des OSC Potsdam wurde in Schliersee erstmals Deutscher U23-Meister, landete mit seinem Team in der Bundesliga auf dem sehr guten 7. Platz und konnte auch seine Freundin Sarah Fladung aus Saarbrücken als Deutsche U23-Meisterin in die Arme schließen. „Da hat alles gepasst“, meinte Frommhold gestern, als er sich bei seiner Sarah an der Saar von den Vortags-Strapazen erholte.

„Nils hat ein Super-Rennen abgeliefert“, sagt Potsdams Triathlon-Trainer Ron Schmidt über seinen Schützling. Der wurde nach 1,5 Kilometern Schwimmen im Schliersee, 40 Kilometern Radfahren von 900 auf den 1200 Meter hohen Spitzingsattel – mit einem vier Kilometer langen Schlussanstieg – und 10 Kilometern Laufen rund um den Spitzingsee in insgesamt 2:01;46 Stunden zudem Vierter des Elitefeldes knapp hinter dem zweifachen Olympiateilnehmer Andreas Raelert. Frommhold selbst erzählte: „Ich konnte erstmals in einem so harten Rennen auch richtig Akzente setzen, was mir eine gute Ausgangsposition für den Lauf brachte. Der Lauf ging dank des guten Gefühls, das ich unterwegs hatte, fast von selbst. Ich bin noch an Andreas Raelert herangesprintet, konnte ihn wegen der recht schwierigen Bedingungen, die fast einer Schlammschlacht glichen, aber nicht mehr abfangen.“ Auf der aufgeweichten Kuhweide, über die die Laufstrecke führte, blieb so mancher Schuh der Triathleten stecken. „Meine zum Glück nicht, aber das hatte Körner gekostet“, berichtete Nils Frommhold. „Ich bin jedenfalls sehr zufrieden.“

Das konnte Ron Schmidt auch mit seiner gesamten Bundesliga-Mannschaft sein, die als Siebter ihren fünften Rang im Gesamtklassement behauptete. In der Bundesliga-Wertung des Alpen-Triathlons, den Iwan Vasiliew (1:59:40) vor Thomas Springer (beide EJOT Team TV Buschhütten/1:59:59) und Richi Cunningham (Hansgrohe Team Schwarzwald/ 2:01:16) gewann, wurde Frommhold Siebter. Klubkamerad Gregor Buchholz (2:06:19) kam auf Platz 23, Philipp Herrmann (2:13:37) und Mathias Dietze (2:15:28) belegten die Ränge 53 und 55, Kai Brücher (2:21:00) landete auf Platz 64. „Gregors etwas über eine Minute Rückstand auf die Ersten nach dem Schwimmen war im Plan. Er ist couragiert Rad gefahren und auch sehr kämpferisch gelaufen, so dass seine Gesamtleistung okay war“, analysierte Trainer Schmidt. „Philipp Herrmann und Mathias Dietze konnten nicht ganz das bringen, was ich von ihnen erwartet hatte.“

Das gilt auch für den Potsdamer Christian „Paule“ Prochnow, der bei Schmidt im Luftschiffhafen trainiert und in der Bundesliga für das ASICS Team Witten antritt. Einen Tag nach seinem 27. Geburtstag musste der mit Medaillenambitionen angetretene Olympia-15. von Peking am Samstag nach 2:03:47 Stunden mit Gesamtplatz 19 und Bundesliga- Rang 14 vorliebnehmen. „Paule hatte einen schlechten Tag, den wir einfach abhaken müssen“, bemerkte sein Coach dazu nur. „Er hatte nach gutem Schwimmen auf dem Rad schon am ersten Hügel Probleme.“

Riesengroßes Pech auf dem Rad hatte die Potsdamerin Alena Stawczynski, die in Schliersee in der Meisterschaft für den OSC und in der Bundesliga ebenfalls für Witten antrat. Sie lag hinter der späteren Siegerin Christiane Pilz (Neubrandenburg) und Anne Haug (Synergy-Sports Team) als Dritte aussichtsreich im Rennen, als sie bei Rad-Kilometer 20 durch einen Speichenbruch zur Aufgabe gezwungen wurde. „Das hat uns allen weh getan“, berichtete rückblickend Ron Schmidt. Zumindest Nils Frommhold hatte mit seiner Sarah Fladung einen schönen Trost.

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