
© Julius Frick
Sport: Erfolgreich zerrissen
VfL-Handballer starten mit souveränem Sieg gegen den Oranienburger HC in die Rückrunde
Stand:
In der 48. Minute war es passiert. Bengt Bornhorn ging mit ramponiertem Trikot von der Spielfläche. Der Ausschnitt war weit aufgerissen, die Rückennummer 4 hing nur noch als Fetzen an dem Textil. Zeichen eines permanenten Abnutzungskampfes, den der Kreisläufer des 1. VfL Potsdam am Sonntagnachmittag austrug. Und Zeichen eines Derbys, dass die Potsdamer Handballer gegen den Oranienburger HC (OHC) beim Drittliga-Rückrundenstart verdient mit 23:16 (9:7) gewannen, womit sie den sechsten Tabellenplatz verteidigten.
Auch wenn Bornhorn sich am Kreis vor dem Oranienburger Tor zerriss, „gewonnen haben wir das Spiel in der Abwehr“, so der 25-Jährige nach Spielende. Lediglich 16 Gegentore ließ der VfL zu, Saisonbestwert, „überragend“, sagte Bornhorn. VfL-Trainer Jens Deffke sah es genauso: „Unser Matchplan beinhaltete vor allem eine stabile Abwehr, das haben die Jungs sehr gut umgesetzt.“
Von Beginn an sahen die 1 088 Zuschauer in der MBS-Arena eine umkämpfte Partie – schon nach 40 Sekunden kassierte Potsdams Alexander Schmidt seine erste von zwei Zwei-Minuten-Strafen. Beide Defensivreihen verteidigten aggressiv, die Folge: Nach zehn Spielminuten waren gerade mal vier Tore gefallen. Dann waren es die Konter-Experten Julius Dierberg und Alexander Schmidt und der gut aufgelegte Tobias Frank, die den VfL etwas Vorsprung verschafften, der zur Halbzeit beim Stand von 9:7 jedoch noch nicht entscheidender Dimension war.
Das gelang jedoch nach dem Seitenwechsel. Im Angriff agierten die Hausherren, denen die körperliche und auch mentale Frische nach der Weihnachtspause anzumerken war, variabel – markierten Treffer sowohl aus der Distanz als auch über die Außenpositionen. Der Abwehrverbund zeichnete sich durch eine hohe Laufbereitschaft und körperlichen Einsatz aus, zudem hatte Torwart Sebastian Schulz erneut einen guten Tag und bot einen sicheren Rückhalt. OHC-Rückraumspieler Lutz Weßeling, mit 109 Treffern die Top-Drei in der Torschützenliste der Liga, kam selten zum Zug. „Den hatten wir gut im Griff“, konstatierte Bornhorn nach Abpfiff. Während die Gäste zahlreiche Chancen liegen ließen, war Potsdam vor allem in der zweiten Spielhälfte im Abschluss konsequent.
„Die guten Eindrücke der vergangenen Trainingseinheiten haben wir gut umgesetzt“, sagte ein zufriedener VfL-Coach. Das wichtige Erfolgserlebnis aus dem knappen 22:20-Heimspiel-Erfolg gegen den VfL Fredenbeck kurz vor Abschluss des vergangenen Jahres habe seiner Mannschaft gut getan, sodass die nötige Euphorie in der kurzen Vorbereitungsphase für die Rückrunde gegeben war. Der „souveräne Sieg“, wie Deffke den gestrigen Erfolg bewertete, gebe seinem Team Auftrieb für die nächste Aufgabe. Die heißt: Füchse Berlin II am kommenden Samstag um 19.30 Uhr. pek
VfL: Schulz, Matthias Frank (o.E.); Weiß, Bornhorn (2), Dierberg (6), Piske (1), Mellack, Schmidt (6), Wilde, Münchberger (1), Reuter (3), Tobias Frank (4)
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