Von Anja Priewe: Erfolgreiche Wurzelbehandlung
Dinosaurierausstellung in der Biosphäre Potsdam wird verlängert
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Tapfer öffnet der Patient seinen Mund. Jetzt gibt es kein Zurück mehr! Das surrende Geräusch des Bohrers setzt ein. Routiniert beginnt Doktor Thomas Stern mit der Behandlung des rechten Backenzahns. Sein Patient: ein 125 Millionen Jahre alter Spinosaurier. Das zwölf Meter lange Tier ist eines von 20 Pappfiguren aus dem Saurierpark Kleinwelka bei Bautzen. Seit drei Monaten gastiert der Dinosaurier nun schon in der Biosphäre Potsdam. Seitdem begeisterte die Echse ein breites Publikum. „Neben vielen Schulklassen kommen vor allem viele Großeltern mit ihren Enkeln“, sagt Christiane Hüerkamp, Leiterin der Marketing-Abteilung. Der Ansturm hinterließ jedoch seine Spuren. Einige Besucher empfanden die Zähne wohl als besonders schönes Souvenir.
Am Ende fehlte dem Urzeitgiganten fast die gesamte Zahnreihe. Bei „Spinos“ Artgenossen musste der selbsternannte Dino-Doc Stern ebenfalls aktiv werden. So erhielt der Tyrannosaurus, der sein Publikum bereits am Eingang empfängt, eine aufwändige Maniküre und Pediküre. „Die gesamte Prozedur wird mindestens vier Stunden in Anspruch nehmen“, schätzt Stern. Geschickt hantiert der gelernte Bildhauer mit Hammer und Beitel, während ihm sein Assistent Heiko Bernstein die Füllung anrührt. Sie besteht aus einem glasfaserverstärkten Polyesterharz, der die ausgefrästen Löcher füllen soll.
Die Sonderausstellung „Dinosphäre – die Urzeitgiganten erobern den Dschungel“ ist seit November 2008 in der Biosphäre Potsdam zu sehen. Eigentlich sollte die Show nur bis Anfang März gehen. Der Besucheransturm war jedoch so groß, dass die Dinos nun bis zum 3. Mai 2009 im Tropenhaus bleiben. „So haben Familien die Möglichkeit, uns auch noch während der Osterferien zu besuchen“, sagt Geschäftsführer Eckhard Schaaf. Er zeigte sich zufrieden über mehr als 40 000 Besucher. Die 20 Modelle sollen einen kleinen Eindruck über die vorhandene Artenvielfalt der Urzeitriesen geben. Das Angebot wird belohnt: „Unsere Besucher kommen aus dem gesamten Bundesgebiet“, freut sich Schaaf, dem die Kosten für die Reparaturarbeiten angesichts des regen Zuspruchs keine Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Dabei ist den Beutejägern lediglich ein Tier entgangen. Flugsaurier Pteranodon, der mit einer Flügelspannweite von sieben Metern majestetisch über dem Tropenwald schwebt und für die Besucher damit unerreichbar ist.
Weitere Attraktionen sind in Planung. Neben einem geplanten Schmetterlingshaus, verspricht die Orchideen-Ausstellung ein Highlight zu werden. Dann verwandeln rund 1000 Pflanzen das Tropenhaus in ein wahres Feuerwerk der Farben.
Die Biosphäre erwartet ihr Publikum Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Am Wochenende hat das Haus von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 9,50 Euro. Kinder zahlen 6,50 Euro.
Anja Priewe
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