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Sport: „Erfolgreichstes Meeting“

Jurtschenko entschied Stabhochsprung-Meeting mit 5,70 Meter für sich

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Seinen Sieg hatten viele vorausgesehen. Als die meisten Geschäfte nach dem Mitternachts-Shopping ihre Pforten bereits geschlossen hatten, stand Denis Jurtschenko dann auch als strahlender Sieger im Stern-Center auf dem Podest. Mit respektablen 5,70 m hatte sich der Ukrainer den Sieg bei der neunten Auflage des Internationalen Stabhochsprungmeetings des SC Potsdam gesichert.

Unter den Augen und dem rhythmischen Klatschen zahlreicher Zuschauer bewältigte der 30-Jährige die aufgelegte Höhe im zweiten Versuch, scheiterte an der 5,80-Marke jedoch dreimal. Mit jeweils übersprungenen 5,50 m folgten Kevin Rans aus Belgien und der Tscheche Michael Balner auf den Plätzen, einer Höhe, die auch Adam Kolosa aus Polen als Viertplatzierter meisterte. Als bester deutscher Springer in dem internationalen Feld mit Athleten aus acht Nationen ging Nico Diekmann hervor. Der Mann von der LG Nord Berlin scheiterte dreimal an der 5,30 m-Marke und beendete den Wettkampf mit einer Höhe von 5,20.

„Ich liebe es, zur Rockmusik zu springen. Das pusht mich enorm“, sagte Jurtschenko nach seinem Höhenflug. „Leider habe ich eine leichte Zerrung am rechten Oberschenkel und konnte deshalb nicht so schnell anlaufen wie gewohnt.“ Bis zu den Olympischen Spielen in Peking sollte das allerdings wieder auskuriert sein, denn die Spiele im Reich der Mitte sind das erklärte Saisonziel des Ukrainers.

Etwas unglücklich startete unterdessen der US-Amerikaner Jeremy Scott in den Wettkampf. Sein Equipment war beim Zwischenstopp auf dem Pariser Flughafen auf der Strecke geblieben, und so musste er sich auf die Unterstützung der Konkurrenz verlassen. Der Pole Adam Kolosa zeigte sich als fairer Sportsmann und stellte Scott seine Stäbe zur Verfügung. Sich darauf jedoch in der Kürze der Zeit einzustellen, fiel nicht unbedingt leicht, so dass am Ende für den talentierten Amerikaner allenfalls der achte Platz heraussprang.

Obwohl die ganz große Stabhochsprung-Elite an diesem Wochenende im Potsdamer Stern-Center fehlte, zeigte sich Peter Rieger, Geschäftsführer des SC Potsdam mit dem Meeting zufrieden. „Da gleichzeitig in Düsseldorf und Karlsruhe ebenfalls gut besetzte Meetings stattfanden, hatten wir natürlich mit einer starken Konkurrenz zu kämpfen“, so Rieger, der auf Stars wie Tim Lobinger, Björn Otto oder Danny Ecker verzichten musste. „Aber unser Meeting hat seit jeher ja auch einen gesellschaftlichen Charakter.“

In diesem Jahr habe der SC Potsdam einmal mehr talentierten Nachwuchssportlern eine Chance eingeräumt – wie etwa der 16-jährigen Caroline Hasse, die im Springen der Frauen mit 3,81 m auf den fünften Platz kam. „Caro war längere Zeit verletzt und sollte anfangs eigentlich gar nicht springen“, so Rieger. „Als Ziel stehen die 4,20 Meter, und spätestens im nächsten Jahr soll das machbar sein.“

Insgesamt gesehen war das 9. Internationale Stabhochsprung-Meeting aus Sicht des SCP-Chefs das bislang erfolgreichste. Neben der spürbaren Begeisterung der Zuschauer machte er dies auch der Anwesenheit zahlreicher Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft fest. „Bis jetzt war ich mir ja nicht ganz sicher“, so Rieger. „Aber inzwischen glaube ich ganz fest an die zehnte Auflage im kommenden Jahr.“

Henner Mallwitz

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