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Landeshauptstadt: „Erfolgserlebnisse mit sich selbst“

250 Schüler beim Weihnachtsschwimmfest der Förderschulen aus Potsdam und dem Umland

Stand:

innenstadt - Auf den Bahnen drei und vier wird das Rennen gemacht. Dort schwimmen die Schnellsten der neun Starter im Wettbewerb der 6. Klassen. Auf Bahn neun schwimmt Klara (Name von der Red. geändert) für die Oberlinschule. Die 14-Jährige ist eine von rund 250 Schülern der Klassen vier bis zehn aus Potsdam und Umgebung, die an diesem Vormittag am Weihnachtsschwimmfest der Förderschulen im Schwimmbad am Brauhausberg teilnehmen.

Direkt neben Klara schwimmt eine Betreuerin. Zur Orientierung, denn die Schülerin kann ohne technische Hilfen nur eingeschränkt sehen und hören. Obwohl das Mädchen zügig unterwegs ist, schlägt es erst als Letzte wieder am Startblock an. Zuerst enttäuscht, ist sie später doch zufrieden mit sich. Nächstes Jahr will das Mädchen wieder mitmachen.

Ein gestärktes Selbstbewusstsein - genau das wollten die Initiatoren erreichen, als sie vor fünf Jahren das ersten Weihnachtsschwimmen ins Leben riefen: „Es geht um Erfolgserlebnisse mit sich selbst“, sagt Birgit Tyziak, Schulleiterin der Förderschule in der Burgstraße und Organisatorin des Wettschwimmens. Und es sollte ein Wettbewerb für alle Förderschüler, egal mit welchen Defiziten, sein. „ So einen Wettbewerb ’ohne Klassifizierung’ gibt es bislang in Deutschland kein zweites Mal“, sagt Birgit Marquardt, Sportlehrerin in der Burgstraße.

Und ein drittes wollten die Organisatoren: Sport mit Spaß verbinden. Dazu springen am Morgen kleine Weihnachtsmänner vom Ein-Meter-Brett, dazu steigt zum Ende der Veranstaltung ein großer Weihnachtsmann in das Schwimmbecken und dazu gibt es beim abschließenden Wettschwimmen Überraschungspakete für die Sieger. Zwischen den Wettkämpfen der bis zu elf Schülern großen Schulmannschaften und den Einzeldisziplinen führen Freiwillige ein kurzes Wasserballett auf. Vier Jungs - mit Weihnachtsmütze - formen im Schwimmbecken einen Stern, vom Beckenrand springen nacheinander und im Takt eingespielter Musik vier Mädchen ins Wasser. „Alles Freiwillige - auch die Jungs“, grinst Tyziak. Das erste Weihnachtsschwimmen vor fünf Jahren war noch übersichtlich: Fünf Förderschulen schickten damals ihre – freiwilligen – Schüler ins Rennen. Heute hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. „Alles durch Mundpropaganda.“ Insgesamt elf Schulen sind angereist. Die zwei Siegerpokale des Tages sichert sich die Förderschule Burgstraße. Am Ende hat Klara für die Strecke nur rund 25 Sekunden länger gebraucht als der Sieger. Mehr nicht. hd

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