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Abschied mit Tränen. Mannschaftskapitän Sandra Landvoigt (rechts) bestritt am Samstag daheim gegen den Dresdner SC ihr letztes Erstliga-Spiel für den SC Potsdam und verheimlichte danach nicht, dass sie dicht am Wasser gebaut hat.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Erfreuliches Wachstum

Volleyball-Bundesligist SC Potsdam trotzte mit guter Stimmung einem 0:3 gegen den Dresdner SC

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Dass die beiden Trainer sich hinterher nicht noch lang und breit über die Qualität des Spiels auslassen mochten, verblüffte dann doch. Nachdem Gästecoach Alexander Waibl seine mit diffuser Selbstkritik verbundene Kurzanalyse mit dem Hinweis auf die Müdigkeit seiner Mannschaft beendet hatte, sprang ihm Michael Merten bei und kehrte schließlich doch noch das Positive des vom Volleyball-Bundesligisten SC Potsdam am Samstagabend mit 0:3 (24:26, 18:25, 22:25) gegen den Dresdner SC verlorenen Heimspiels heraus. „Wir haben es Dresden am Ende des ersten und dritten Satzes zu leicht gemacht“, befand Merten und bedauerte ausdrücklich, dass es gegen den von vielen Anhängern begleiteten diesjährigen Challenge-Cup-Gewinner und DVV–Pokalsieger nicht doch noch zu einem Satzgewinn reichte.

Die Chance dazu bot sich gleich doppelt: Im ersten Abschnitt sowieso und im Schlusssatz, als den Potsdamerinnen eine 22:19-Führung noch entglitt. Der SC Potsdam scheiterte da vor allem an Schwächen im Annahmespiel, störte sich jedoch nicht lange daran. Nach der mit vielen Emotionen verbundenen Verabschiedung Sandra Landvoigts, die dabei ihre Tränen nicht verbergen mochte, begaben sich viele der 600 Zuschauer in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee in den gemütlichen Teil des Abends. Gefeiert wurde der Verlauf einer Saison, die dem Potsdamer Volleyball-Publikum viel Freude bereitete und in deren Verlauf der Bundesligist auf mehreren Ebenen das angestrebte Wachstum realisieren konnte. Neun Spiele entschied der Aufsteiger für sich. Der Abstand, den das Team zwischen sich und dem einzigen Absteiger SV Lohhof legen konnte, ist überaus komfortabel. Entscheidungsträger wie SC-Geschäftsführer Peter Rieger oder Volleyball-Abteilungsleiter Hans- Jürgen Scharfenberg wussten dies in kurzen Reden zu würdigen. Beide bedienten auch die Sehnsucht aller Beteiligten nach der schnellstmöglichen Fertigstellung der neuen Mehrzweckhalle im Luftschiffhafen. Dort sollen in der Perspektive die nächsten Schritte hin zur Etablierung des Erstliga-Volleyballs in Potsdam gegangen werden.

Einstweilen kehrt jetzt rund um den veritablen sportlichen Botschafter der Landeshauptstadt Potsdam Ruhe ein. „Wir machen jetzt sechs Wochen Pause und nehmen erst wieder zum Sommerbeginn das Training auf“, sagte Michael Merten, der seinen Spielerinnen-Stamm in der kommenden Saison von 14 auf 12 reduzieren will und derzeit mit zwei bis drei Neuzugängen plant. „Mit dem Gros der Mannschaft würde ich gern weitermachen“, erklärte der Coach. Und: Janine Hinderlich hat noch einen Vertrag,und bei fünf, sechs Spielerinnen sind wir ziemlich sicher, dass sie bleiben.“

Die ohnehin lange Sommerpause endet auf Grund der zuvor stattfindenden Weltmeisterschaften erst Ende November. Ein Großteil des Potsdamer Publikums bedauerte dies vorgestern außerordentlich – auch weil es denkbar erscheint, dass einige Spielerinnen das Team zwischenzeitlich verlassen werden. Was beispielsweise Patricia Grohmann vorgestern wieder am Netz und vom Aufschlag weg an Druck auf den Ball brachte, weckt zwangsläufig Begehrlichkeiten der Konkurrenz. Die 20-Jährige Berlinerin hat sich in den vergangenen Monaten beim SC Potsdam derart entwickelt, dass sie eine Einladung zur Nationalmannschaft erhielt. (mit mm)

Thomas Gantz

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