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INTERVIEW: Erfurts Coach Alois Schwartz: „Es hat sich ein Negativlauf eingeschlichen“

Herr Schwartz, es ist schön, dass wir mit Ihnen reden dürfen.Ja, natürlich, warum sollten Sie das nicht dürfen?

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Herr Schwartz, es ist schön, dass wir mit Ihnen reden dürfen.

Ja, natürlich, warum sollten Sie das nicht dürfen?

Weil es vor Rot-Weiß Erfurts Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03 ein Redeverbot für die Mannschaft gibt.

Das gilt für die Spieler. Wir haben von der Vereinsführung aus gesagt, dass wir uns nicht immer nur äußern, sondern Taten folgen lassen wollen. Darum soll jetzt alle Konzentration dem Spiel am Samstag gegen Babelsberg dienen.

Ist die Sorge vor einer weiteren Niederlage Erfurts im Abstiegskampf so groß?

Die Sorge ergibt sich schon angesichts unseres Tabellenplatzes 19. Es ist hier alles nicht so rund gelaufen, wie man es sich vorgestellt hatte. Dazu kommen die Verletzungen von Smail Morabit, Mario Fillinger und Marius Strangel. Wir hatten das durch das Länderspiel freie Wochenende genutzt, um im taktischen und physischen Bereich zu arbeiten, und haben anschließend durch das 2:2 in Unterhaching einen Punkt auch für die Moral geholt. Da haben wir bei einer Mannschaft, die einen guten Lauf hat und mit vorn steht, gezeigt, wozu wir imstande sind.

Am Samstag gegen Babelsberg ist Ihre Mannschaft zum Sieg verdammt, oder?

Wir spielen zu Hause gegen die Babelsberger, die sich in unserer Tabellenregion befinden, und wollen die Punkte natürlich hier behalten.

Was hemmt die Erfurter, die in der vergangenen Saison noch weit oben mitspielten, in diesem Jahr?

Ich bin erst seit einigen Wochen hier und kann daher nicht viel dazu sagen. Aber es hat sich ein Negativlauf eingeschlichen, da ist es immer schwer gegenzusteuern. Wir hoffen aber, dass wir noch die Kurve kriegen.

Ihr Mannschaftskapitän Nils Pfingsten- Reddig sagte im Kicker, Rot-Weiß sei keine richtige Mannschaft. Häufig reiche ein Gegentor, dass sie auseinanderfiele.

Das war in letzter Zeit auch so. Wir haben uns inzwischen zusammengesetzt, haben darüber gesprochen und in Unterhaching hat sich die Mannschaft bis zuletzt gegen eine drohende Niederlage gewehrt. Das war ein kleiner Schritt.

Rot-Weiß hat in dieser Saison bereits 27 Gegentore kassiert. Ist die Defensive Ihre Hauptbaustelle?

Wir haben nicht nur dort unsere Probleme, sondern auch in der Offensive mit bisher erst sieben Toren. Wir brauchen vorn noch zu viele Möglichkeiten.

Was erwarten Sie vom Kellerderby Erfurt – Babelsberg am Samstag?

Wir wollen ein erfolgreiches Spiel gestalten. Dazu müssen wir unser Spiel machen, Disziplin zeigen und als ein Team auf dem Platz stehen, das gewinnen will – egal wer da kommt. Babelsberg ist allerdings eine kompakte Mannschaft, die sich zuletzt gegen Karlsruhe auch richtig gewehrt hat und sogar in Unterzahl einen Punkt geholt hat. In dieser Liga ist alles möglich, da muss man immer alles in die Waagschale werfen und hundert Prozent Leistung abrufen, um erfolgreich zu sein.

Das Interview führte Michael Meyer.

Alois Schwartz (45) war einst Erstliga-Profi (MSV Duisburg, Stuttgarter Kicker), trainierte zuletzt den 1. FC Kaiserslautern II und ist seit 10. September Chefcoach in Erfurt.

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