Landeshauptstadt: Ergebnisse für Jugendumfrage angekündigt Kritik von Jungen Liberalen
Die Ergebnisse einer lang angekündigten Befragung von 1000 Potsdamer Jugendlichen zu ihrem Freizeitverhalten sollen innerhalb des kommenden Monats feststehen. Stefan Klotz, Sprecher der Potsdamer Stadtwerke, sagte den PNN gestern, die Studie solle „Ende August, Anfang September“ vorgestellt werden.
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Die Ergebnisse einer lang angekündigten Befragung von 1000 Potsdamer Jugendlichen zu ihrem Freizeitverhalten sollen innerhalb des kommenden Monats feststehen. Stefan Klotz, Sprecher der Potsdamer Stadtwerke, sagte den PNN gestern, die Studie solle „Ende August, Anfang September“ vorgestellt werden. Ähnlich äußerte sich eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Zum genauen Inhalt der Fragen, zum Alter der jugendlichen Probanden und zu den genauen Kosten konnte sich gestern keiner der Beteiligten äußern – aus „organisatorischen Gründen“, weil alle Verantwortlichen im Urlaub seien.
Einzig bekannt ist, dass das Marktforschungsinstitut Emnid die Umfrage per Telefon durchgeführt hat. Kulturdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU) hatte die Jugendumfrage im vergangenen Jahr angekündigt. Im Februar war bekannt geworden, dass die Verwaltung sich dafür an eine Jugendbefragung der Stadtwerke zum Nahverkehr ankoppeln wollte. Gefragt werden sollte beispielsweise, welche Interessen junge Potsdamer haben, welche Kulturangebote sie nutzen und wie zufrieden sie mit Bus und Bahn sind. Vor Beginn der Umfrage solle darüber „ausführlich“ informiert werden, hieß es damals von den Beteiligten
Doch das passierte nicht. Nun monieren junge Mitglieder der im Frühjahr nach einem Beschluss der Stadtverordneten gegründeten Arbeitsgruppe „Jugend-/Soziokultur“ in einer schriftlichen Erklärung, dass sie bei der Vorbereitung der Umfrage nicht beteiligt worden seien. Unterstützung dafür gab es gestern von den Jungen Liberalen (Julis). „Dass man die Arbeitsgruppe nun bei einem eindeutigen Jugendthema ignoriert, zeigt deren Wertschätzung durch Stadtwerke und die Stadtverwaltung,“ erklärte der Potsdamer Julis-Chef Lucas Oldag. Demokratische Strukturen würden so ignoriert. Überdies sei eine Jugendbefragung nicht Aufgabe der Stadtwerke. Auch der konkrete Anlass für die Umfrage sei fraglich, da inzwischen der lang umstrittene Bau des „Freiland“-Jugendzentrums beschlossen sei – ohne vorherige Bedarfsanalyse.
Eine Umfrage unter Potsdamer Jugendlichen ist ein Dauerthema. Im April vor einem Jahr hatte die Linke-Fraktion so eine Umfrage beantragt, allerdings scheiterten sie mit dem Plan im Stadtparlament. Unnütz sei dies, hieß es aus der Rathauskooperation von SPD, CDU/ ANW, FDP und Grünen. Doch ein halbes Jahr später gehörte eine Jugend-Umfrage zu den ersten Ideen der damals neu amtierenden Kulturdezernentin Magdowski (CDU).HK
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