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Von Guido Berg: Erhard Automotive: Baubeginn noch 2008

Produktion von Druckbehältern für Luftfederungs- und Bremssystemen ab Mitte 2010 auf Ex-RAW-Areal

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Die Erhard Automotive GmbH hat für ihre Investition in Potsdam einen „extrem engen Zeitplan“. Dieser entspreche der „irren Dynamik“ im Automobilgeschäft, erklärte gestern Geschäftsführer Alexander Kögel vor Journalisten. Im Beisein von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und den Stadtfraktionschefs von SPD und Linke, Mike Schubert und Hans-Jürgen Scharfenberg, erklärte Kögel, er rechne mit einer Baufreigabe für die Niederlassung auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes (RAW) „in den nächsten Wochen“. Bereits im Dezember soll mit dem Bau der Manufaktur begonnen werden.

Der Tankhersteller aus Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) will bereits im Juni 2009 die Maschinen – „hochmoderne Laserschweißtechnik“ – in die fertige Produktionshalle installieren und Mitte 2010 mit der Serienproduktion beginnen. Das 1844 als Erhard & Söhne gegründete Familienunternehmen plant in der Produktion zunächst 50 Arbeitsplätze bis 2010 und will 150 Arbeitsplätze bis 2013 schaffen. In der Personalqualifizierungsgesellschaft Erhard Services GmbH sollen bis zu 300 Mitarbeiter Arbeit finden. Grundlage des Engagements in Potsdam ist ein Auftrag über 75 Millionen Euro zur Produktion von Druckbehältern für Luftfederungs- und Bremssysteme in Nutzfahrzeugen sowie Pkws. Laut Kögel habe die Firma zwischen 2003 und 2008 ein jährliches Wachstum von 35 Prozent realisiert. Der Umsatz sei von jährlich zwölf Millionen Euro auf 60 Millionen Euro gewachsen. Für 2011 seien 100 Millionen Euro Umsatz anvisiert. Dieses Wachstum soll in Potsdam realisiert werden. Während auf dem europäischen Markt für Fahrzeugtanks bereits ein Anteil von 50 Prozent erreicht sei, strebe Erhard Automotive im Druckbehältergeschäft einen Marktanteil von 35 Prozent an. Kögel nannte Potsdam eine „charmante Stadt“, die Lebendigkeit ausstrahle. Hochqualifizierte Mitarbeiter könnten hier ihren Lebensmittelpunkt finden. Für junge Ingenieure der Region sei die neue Firma „eine Riesenchance“. Als Erfolgsgaranten im Hause Erhard bezeichnet Kögel „motivierte Mitarbeiter, die Spaß an der Arbeit haben“. Durch einen guten Umgang miteinander würden „entscheidende Wettbewerbsvorteile“ erreicht. Die Erhard-Manufaktur in Potsdam solle „ästhetisch hochwertig wie funktional“ sein. Wichtig sei „eine Transparenz zwischen Produktion und der Verwaltung“. Bei der Fassade erklärte sich Kögel „für Ideen offen, damit es ins Stadtbild passt“.

Der Firmenchef dankte Jakobs, Scharfenberg und Schubert für die konstruktive Unterstützung. Der Linksfraktionschef habe „die Türen geöffnet“ für das Ex-RAW-Gelände. Scharfenberg stellte klar, die Linke werde das Vorhaben „ohne jeden Schnörkel“ unterstützen. Schubert würdigte das Projekt „als die größte Ansiedlung im produzierenden Gewerbe in Potsdam seit 1989“. Jakobs zufolge passe die Investition zu den „Branchenkompetenzfeldern“ Potsdams; für eine Förderung seitens des Landes Brandenburg gebe es positive Signale. Die ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) zählte die Ansiedlung in einer gestrigen Mitteilung „zu unseren Top-Projekten“.

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