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Absteigen. Radfahren ist im Neuen Garten nur auf wenigen Wegen erlaubt.

© J. Frick

Landeshauptstadt: Erhebliche Schäden im Neuen Garten

Schlösserstiftung will Bade- und Radfahrverbote im Neuen Garten durchsetzen. Uferweg wird saniert

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Berliner Vorstadt - Der Zustand des Neuen Gartens verursacht bei der Schlösserstiftung zunehmend Sorge, von erheblichen Schäden ist die Rede. Als Reaktion wurden nun neue Verbotsschilder und Infotafeln aufgestellt. Außerdem startete am gestrigen Donnerstag die Sanierung des Uferwegs entlang des „Treffpunkts Freizeit“. Auf etwa 500 Metern Länge bekommt der Weg nun für 45 000 Euro eine neue wassergebundene Decke. Bis zum Ferienende am 22. August soll dort alles fertig sein, teilte die Schlösserstiftung mit. Solange bleibt auch das Tor an der Gotischen Bibliothek zu. Auch die für Radfahrer freigegebene Strecke von der Gotischen Bibliothek über das Gelände des „Treffpunkts Freizeit“ bis zum Haupteingang des Neuen Gartens kann nicht genutzt werden. Sie wird als Baustraße und Lagerplatz benötigt.

An warmen Sommertagen nutzen bis zu 4000 Besucher den Neuen Garten zum Sonnenbaden, Grillen und Schwimmen im Heiligen See, so die Schlösserstiftung. Darüber hinaus seien immer mehr Fahrradfahrer auf nicht dafür freigegebenen Strecken unterwegs. Auch durch das Lagern auf den Wiesen und das Baden am Westufer des Heiligen Sees zwischen Rotem Haus und Gotischer Bibliothek seien in den vergangenen Jahren Schäden verursacht worden. Denn die Flächen – es handelt sich vorwiegend um Trockenrasenbiotope, auf denen geschützte Arten wachsen – seien sensibel. Außerdem brechen die Ufer des Heiligen Sees durch die vielen Badebesucher zunehmend ab. Um bis zu fünf Meter habe sich das Seeufer an den am stärksten frequentierten Badestellen schon verschoben. Zwölf neue Schilder sollen nun unmissverständlich darauf hinweisen: „Schützen Sie die Natur – Baden ist hier verboten“ steht darauf geschrieben. Außerdem will die Stiftung künftig stärker kontrollieren, dass das Badeverbot auch eingehalten wird, hieß es. Dazu werden zusätzliche Ordnungskräfte eingesetzt. Der Neue Garten sei eben kein gewöhnlicher Park sondern ein Gartendenkmal, das besondere Rücksichtnahme erfordere. Dem komme die Stiftung nun nach. „Alles andere wäre ein gartenpflegerischer Offenbarungseid“, so Stiftungssprecher Frank Kallensee. Die Parkordnung kann an allen Eingängen nachgelesen werden.

Der Heilige See hat sich seit der Wende zum Lieblingsbadeort für viele Potsdamer entwickelt – nach anfänglichem Widerstand aus Angst um das gärtnerische Weltkulturerbe duldet die Stiftung seit Ende der 1990er-Jahre die Badestelle am Nordostufer des Sees. Auf die Badestelle wird nun mit zwei neuen Schildern zwischen Pfaueninsel-Sicht und Hasengrabenbrücke hingewiesen – „Baden auf eigene Gefahr“ steht darauf. mar

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