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Sport: Erhöhte Temperatur

Der SV Altlüdersdorf empfängt den SV Babelsberg 03 zum Halbfinale um den Landespokal

Stand:

Hans Oertwig bringt es auf den Punkt. „Unser Dorf steht Kopf“, sagt der Trainer des Verbandsligisten SV Altlüdersdorf. Der Grund zur Unruhe in der ansonsten ländlichen Idylle des Landkreises Oberhavel liegt auf der Hand: Sein Team empfängt im Halbfinale des brandenburgischen Fußball-Landespokals am Ostersamstag um 15 Uhr den Oberliga-Spitzenreiter SV Babelsberg 03. Für den erfolgreichen Verein der 400-Seelen-Gemein- de ist es laut Oertwig „das Spiel des Jahres“. David gegen Goliath – darauf brennen seine Jungs. sie fiebern geradezu auf das Highlight hin. „Wenn ich in den vergangenen Tagen beim Training ein Thermometer in die Luft gehalten hätte, hätte es sicherlich erhöhte Temperatur angezeigt“, meint der Coach.

Gestärkt und hoch motiviert geht das Team aus dem nördlich Gransees gelegenen Ort ohne Frage in das Rennen um den Einzug ins Pokal-Endspiel. Nicht zuletzt der 1:0-Sieg am vergangenen Sonnabend in der Meisterschaft gegen den Aufstiegsaspiranten SV Falkensee/Finkenkrug tat da sein übriges, auch in den vorherigen Pokalspielen wuchs die junge Truppe über sich hinaus. Auf dem Weg ins Halbfinale räumte Altlüdersdorf nach Stahl Brandenburg (4:1) und Stahl Finow (7:0) immerhin auch Motor Eberswalde (1:0) und Optik Rathenow (2:1) aus dem selbigen.

Inzwischen wurden tausend Handzettel in den umliegenden Dörfern verteilt, die Spieler klebten nach Feierabend Plakate. und auch für ausreichend Parkplätze wurde gesorgt. „Wir hoffen ja auf mehr als tausend Zuschauer und möglichst auch viele aus Babelsberg“, sagt Oertwig. Aus „Respekt vor dem haushohen Favoriten“ hat sein Verein zudem etwas ganz Besonderes eingerichtet: Erstmals wir ein VIP-Raum auf dem Dorfplatz eingerichtet.

Um den sportlichen Aspekt muss sich der Coach indes eher weniger sorgen – außer Torhüter Pierre Schliemann, der sich gegen „FF“ eine Gehirnerschütterung zuzog, hat Oertwig alle Mann hochmotiviert an Deck. „In den letzten Tagen bin ich eher als Psychologe gefragt“, bekennt er. „Für viele Spieler ist es ihr bislang größtes Spiel. Und eine gewisse Ehrfurcht ist ja auch okay. Aber nicht auf dem Spielfeld. Eigentlich haben wir keine Chance. Aber die wollen wir nutzen.“

Auch sein Babelsberger Kollege Rastislav Hodul weiß um die Schwere, die ihn mit seinem Team in Altlüdersdorf erwartet. „Das ist ein ganz wichtiges Spiel; für beide Seiten“, sagt der Trainer. „Allerdings hat Altlüdersdorf nicht viel zu verlieren und kann frei aufspielen. Wir wollen unbedingt ins Finale und sind somit im Zugzwang.“ Dabei hofft er natürlich, dass die gute Stimmung nach dem lang ersehnten 3:1-Sieg gegen Lichterfelde mit nach Altlüdersdorf genommen werden kann. Darüber, wen er dort genau aufbieten wird, hüllt sich Hodul allerdings noch in Schweigen. Zu wichtig scheint dieses Spiel zu sein, um sich vorher in die Karten schauen zu lassen.

Für Fans, die dem SVB zum Pokalfight begleiten wollen, hat der Verein ab dem Bahnhof Gransee einen Bustransfer eingerichtet, da der Ort am Wochenende nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Abfahrt von dort ist unmittelbar nach der Ankunft des Regionalexpresses um 14.30 Uhr.

Bereits heute ermitteln ab 17 Uhr der FC Energie Cottbus II und der Ludwigsfelder FC den ersten Pokal-Finalisten.

Henner Mallwitz

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