Sport: Erik Cole jubelt wieder
Der Ex-Berliner holt mit Carolina den Stanley Cup
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Raleigh - Im RBC Center in Raleigh gab es in den jüngsten Jahren wenig zu feiern. In der Saison 2004/2005 sogar gar nichts, denn da gab es wegen des Arbeitskampfes in der National Hockey League (NHL) gar kein Eishockey in der Riesenarena. Am Montagabend allerdings gab es die größte Party, die das Stadion je erlebt hat. Viele der 19 000 Zuschauer schrien mit Leibeskräften: Die Carolina Hurricanes feierten ihren ersten Stanley-Cup-Triumph. Der Klub aus Raleigh gewann im entscheidenden siebten Playoff-Endspiel 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) gegen die Edmonton Oilers. Damit hat seit 13 Jahren kein Klub mehr aus Kanada die Meisterschaft der nordamerikanischen Profiliga geholt. Den Hurricanes gelang dafür als erster Klub aus dem US-Bundestaat North Carolina in den großen vier nordamerikanischen Profiligen – Baseball, Football, Basketball und Eishockey – ein Titelgewinn.
Am Triumph der Hurricanes waren auch drei Spieler beteiligt, die vergangene Saison noch in der Deutschen Eishockey- Liga (DEL) aktiv waren: Verteidiger Aaron Ward, während der NHL-Spielpause in Ingolstadt aktiv, erzielte im siebten Spiel das Führungstor für Carolina. Feiern durften schließlich mit Ward zwei in Deutschland noch besser bekannte Profis: Stürmer Erik Cole wurde nach dem letztjährigen Titel mit den Eisbären Berlin zum zweiten Mal nacheinander Meister. Der schnelle Stürmer holte die Strafzeit vor dem 2:0 durch den Tschechen Kaberle heraus. Nach einer Fraktur im Nackenbereich, die fast das Karriereende bedeutet hätte, feierte Cole am Samstag sein Comeback. Auch der ehemalige Frankfurter Doug Weight gehörte zum Siegerteam. Carolinas Trainer Peter Laviolette entschädigte sich mit dem Titelgewinn für das enttäuschende Viertelfinal-Aus des US- Teams bei Olympia. Laviolette hatte Erik Cole auch zum Nationalspieler gekürt.
Cole war nicht so böse darüber, als er im November 2004 nach Berlin wechselte. „Bei uns in Raleigh ist die Arena immer nur halb voll“, hatte Cole damals gesagt. „Bei den Eisbären macht es mehr Spaß, weil die Halle immer voll ist.“ Jetzt, nach dem Stanley-Cup-Sieg, dürfte Cole das wohl ein wenig anders sehen: Am gestrigen Dienstag sollte der größte Umzug durch die Stadt veranstaltet werden, die es zu Ehren eines Sportklubs je gab. dpa/Tsp
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