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„Heile Welt“: Erinnerung an den Filmschauplatz Glienicker Brücke.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Erinnerung an einen geschichtsträchtigen Ort Neunte Filmfahne weht seit gestern Mittag an der Glienicker Brücke

Eine der schönsten Szenen in dem Film „Unter den Brücken“ war für Helga Cartsburg der Moment, als Hendrik (Carl Raddatz) der jungen Anna (Hannelore Schroth) eine Locke aus dem Gesicht pustet. „Das hat er bei mir auch immer gemacht“, erzählt sie.

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Eine der schönsten Szenen in dem Film „Unter den Brücken“ war für Helga Cartsburg der Moment, als Hendrik (Carl Raddatz) der jungen Anna (Hannelore Schroth) eine Locke aus dem Gesicht pustet. „Das hat er bei mir auch immer gemacht“, erzählt sie. Die Witwe von Carl Raddatz, einem der Hauptdarsteller des Films, verbindet so ihre ganz eigenen Erinnerungen an den 1944 gedrehten Klassiker, der seit seiner Erscheinung 1950 deutsche Filmgeschichte schrieb.

Erzählt wird die Geschichte der beiden Kahnschiffer Henry und Willi, die auf der Havel fahren, als ihnen Anna auffällt – eine junge Frau, die weinend auf der Glienicker Brücke steht. Nachdem Henry und Willi sie mit an Board nehmen, entwickelt sich eine Liebesgeschichte, bei der sich beide Männer in Anna verlieben.

Im Rahmen des Themenjahres „Potsdam 2011 – Stadt des Films“ wurde gestern an der Glienicker Brücke der neunte Filmschauplatz des Monats präsentiert. Der Regisseur Helmut Käutner hatte 1944 von Mai bis Oktober hier fast 70 Prozent seines Filmes gedreht. Helga Cartsburg zog nun gemeinsam mit der Sozialbeigeordneten Elona Müller-Preinesberger und Hans-Jürgen Deponte, Potsdamer Szenenbildner, an diesem Standort die neunte Filmfahne auf.

„Der Film hat ihn immer bewegt und sein ganzes Leben begleitet,“ erzählt Cartsburg über ihren 2004 verstorbenen Mann. „Immer wenn wir im Schwarzengrund spazieren waren, sagte er zu mir, hier quaken die Frösche ja genauso wie an der Glienicker Brücke.“ Es sei ein geschichtsträchtiger Ort, vor allem weil er immer auch mit dem Kriegserlebnis in Verbindung stehe, sagt Helga Cartsburg. Raddatz hatte ihr erzählt, wie schwierig es war, einen „Heile-Welt-Film“ zu spielen, währenddessen in Berlin im Hintergrund die Bomben einschlugen. JSw

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