Sport: Erkennbare Entwicklung

Für den 1. VfL Potsdam begann am vergangenen Montag die Vorbereitung auf die neue Saison 2013/14. Obwohl der Verein derzeit in einem Insolvenzverfahren steckt, begann das Training wie geplant. Dazu gibt es auch allen Grund, denn derzeit werden alle Verträge erfüllt und die Aussichten auf eine gesicherte wirtschaftliche und sportliche Zukunft des Vereins stehen sehr gut, wie Insolvenzverwalter Jörg Wenzel versichert. Neben den neuen und zurückgekehrten Spielern steht mit Jens Deffke auch ein neuer Mann an der Seitenlinie, der nun die Regie auf sportlicher Seite übernommen hat. Die kommenden Wochen will er nutzen, um mit seinem Team optimal auf die ersten Punktspiele vorbereitet zu sein.

„Zurzeit trainieren wir jeden Abend mit der gesamten Mannschaft. Und die Spieler, die im Moment nicht arbeiten müssen, haben vormittags eine zusätzliche Einheit“, erklärt der VfL-Trainer. Obwohl zu diesem Zeitpunkt vor allem die Athletik im Mittelpunkt steht, vergeht kein Tag, ohne dass der Handball in die Hand genommen wird. „Ich will so früh wie möglich anfangen, die Jungs zusammen spielen zu lassen, damit sie sich als Team weiterentwickeln und unsere Neuzugänge und Wiederkehrer so schnell wie möglich mit den anderen vertraut sind“, so Deffke.

Obwohl der 1. VfL Potsdam in diesem Jahr nicht ins Trainingslager fährt, sondern die komplette Vorbereitung am Luftschiffhafen abhalten wird, will der neue Trainer für genügend Abwechslung sorgen. Nicht nur Sporthalle, Kraftraum und Laufbahn stehen auf dem Trainingsplan – Jens Deffke will auch das Wasser rund um Potsdam nutzen: „Wir werden auf jeden Fall auch schwimmen und eine Drachenboottour über die Havel im Programm haben.“ Seinen Leistungsstand kann der VfL in Testspielen überprüfen. So wie an diesem Samstag, wenn um 17 Uhr ein Freundschaftsspiel gegen den LVB Leipzig ansteht. Darüber hinaus steht die HSG Teltow/Ruhlsdorf auf dem Terminplan und der MBS-Cup im August in Oranienburg.

Die Saison wird bereits am 6. August ab 19.30 Uhr eingeläutet, wenn die Bundesligaprofis der Füchse Berlin in der MBS Arena gastieren und gemeinsam mit dem VfL die neue Spielzeit eröffnen. „Ein großes Dankeschön an Dagur Sigurdsson und Bob Hanning dafür, dass sie nach Potsdam kommen“, sagt Deffke. Der 37-Jährige, der früher selbst bei den Füchsen als Spieler und Trainer der zweiten Mannschaft aktiv war, freut sich auf die Begegnung: „Es ist eine große Ehre, gegen die Füchse zu spielen. Es ist wirklich etwas Besonderes, wenn man gegen eine Mannschaft spielen kann, die nicht nur zwei Ligen höher spielt, sondern auch noch das Ticket für die Champions League lösen kann.“

Da die neue Mannschaft des VfL mit dieser Partie dem Heimpublikum vorgestellt werden soll, erwartet Deffke von seiner Mannschaft, dass sie sich trotz des Klassenunterschieds positiv präsentiert: „Für meine Männer wird es nicht nur darum gehen, mal gegen die großen Stars zu spielen, sondern auch darum, sich noch das eine oder andere abzugucken. Von den Füchsen kann man viel lernen.“

Das freundschaftliche Aufeinandertreffen des VfL und der Füchse ist allerdings nur der Startschuss zu einer umfassenderen Partnerschaft. Der Rahmen dieses Spiels soll dafür genutzt werden, einen beiderseitigen Kooperationsvertrag zu unterzeichnen. So wie der Verein und die Insolvenzverwaltung hält dies auch Jens Deffke für eine gute Entwicklung: „Alle profitieren von dieser Partnerschaft. Ich würde mich freuen, später auch mal einen Fuchs im Potsdamer Trikot zu sehen. Aber dazu muss die Kooperation noch wachsen.“

Auch mit seinem derzeitigen Kader zeigt sich der VfL-Trainer mehr als zufrieden: „Meine Männer leisten bei diesen Temperaturen eine Menge und man kann seit dem ersten Tag eine Entwicklung erkennen. Jeder gibt alles, vom Ältesten bis zum Jüngsten und vor allen Dingen die Neuzugänge.“ Daher kann Jens Deffke sein Team nur loben: „Es ist schön zu sehen, dass alle Einsatz und Bereitschaft mitbringen und jeder zeigt, was er anstrebt.“

Thilo Leuschner