Sport: Erkenntnisgewinn

Rastislav Hodul findet klare Worte. „Mit der Oberliga ist jetzt Schluss“, sagt der Trainer des Regionalliga-Aufsteigers SV Babelsberg 03. „Das haben einige noch nicht ganz verinnerlicht, aber daran arbeiten wir. Vor uns liegt noch viel Arbeit“, weiß Hodul, der vor allem mit dem Spielaufbau unzufrieden war und fortan auf mehr Lockerheit seiner Schützlinge baut. An den beiden vergangenen Testspielniederlagen wollte Hodul dennoch nicht all zu viel kritisieren. Zwar mussten sich seine Mannen dem Köpenicker SC und TeBe jeweils mit 1:2 geschlagen geben, doch Testspiele sind ja schließlich in erster Linie zum Erkenntnisgewinn da. Reichlich Einblicke bekam der Trainer dann auch von der Leistungsstärke seiner neu formierten Truppe und kam dadurch auch der Entscheidungsfindung ein Stück näher, wer letztendlich auf welcher Position eingesetzt werden soll.

„Fakt ist, dass ich keine A- und B-Formation gesehen habe“, sagt Hodul, der in beiden Spielen ein anderes Team auf den Rasen schickte. „Ein jeder ist 90 Minuten lang belastet worden.“ Offensichtliche Mängel in der Defensive, aber auch im Abschluss vor dem gegnerischen Tor wollte Hodul nicht überbewerten und suchte statt dessen das intensive Gespräch mit der Mannschaft. Der nötige Ernst wurde da nochmals eingefordert, mit dem die Spieler die Regionalliga angehen sollen – ein Appell, sich voll ins Zeug zu legen.

Inwieweit dies schon verinnerlicht ist und ob die beiden Niederlagen dieser Woche verarbeitet sind, können die Nulldreier am Sonntag unter Beweis stellen. Wenn um 14 Uhr der Bundesligist Hertha BSC im Karl-Liebknecht-Stadion aufläuft, geht es dennoch nicht unbedingt um einen Sieg, sondern um persönlichen Einsatz eines jeden Spielers. Eine gute Woche vor Saisonbeginn sollte der Konkurrenzkampf im Team seinen Höhepunkt erreicht haben: Für Hodul die wichtigste Voraussetzung, um am taktischen Bereich zu feilen.

Aber der Coach weiß auch, dass sein Team noch ein wenig Zeit braucht. Gleich zwei kurzfristig abgesagte Tests brachten die Nulldreier in Schwierigkeiten, die möglichst vor Saisonbeginn noch ausgebügelt werden sollen. „Wir suchen dringend noch nach mindestens einem Testspielgegner“, bestätigt Hodul. „Mal sehen, ob wir in unserer Gegend noch fündig werden. Wir bleiben dran.“

Das Spiel gegen die Berliner Hertha sieht der Trainer indes auch als Highlight im Abschluss der Trainingsphase, bei dem es vor heimischem Publikum besser klappen soll als gegen Köpenick und Tennis Borussia. Aus den beiden aufs Feld geschickten „Gruppen“ wird Hodul allem Anschein nach eine neue formen, aber auch anderen Spielern soll gegen Hertha eine Chance eingeräumt werden. Den Babelsberger Fans wolle man auf jeden Fall schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Regionalligasaison geben.

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

Henner Mallwitz