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Gesiegt. Die SC-Bank mit Michael Merten (r.) und Volker Knedel (l.) jubelt.

© Möldner

Von Thomas Gantz: Erleichterung nach schwerem Kampf

Der SC Potsdam holte sich mit einem 3:1 über Lohhof zwei wertvolle Punkte für den Verbleib in der Volleyball-Bundesliga der Frauen

Stand:

Es erstaunt immer wieder, wie unterschiedlich im Mannschaftssport die Reaktionen auf einen Sieg ausfallen. Dreieinhalb Wochen nach dem unvorhergesehenen und deshalb von allen Beteiligten umso euphorischer bejubelten 3:0 über den USC Münster bestimmte am Mittwochabend nach dem 3:1 (25:22, 22:25, 25:19, 25:22) des SC Potsdam daheim über den SV Lohhof eine Mischung aus Erleichterung und Zufriedenheit die Szenerie. Zufriedenheit darüber, dass man diese speziell von der Psyche her schwer zu spielende Partie gegen den weiterhin ohne Sieg dastehenden Tabellenletzten aus Bayern schadlos überstanden und sich zwei überaus wertvolle Punkte erspielen konnte. Das Zustandekommen spielte schon kurz nach dem Ende der Partie eine untergeordnete Rolle. „Das war heute purer Abstiegskampf“, sagte Volker Knedel, der Assistenztrainer der Gastgeberinnen.

Chefcoach Michael Merten, der am Vortag 41 Jahre alt wurde und sich, wie er sagte, mit dem dritten Saisonsieg gebührend beschenkt sah, sprach von einer „engen Kiste“. Merten hatte Probleme einkalkuliert und diesen dann nach dem Zwischenstand von 20:12 im ersten Satz durchgängig begegnen müssen. Die Potsdamerinnen leisteten sich überdurchschnittliche 17 Aufschlagfehler, was sich vordergründig auf zu viel Nervosität zurückführen ließ. Andererseits erfreute das Team die 500 Zuschauer in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee mit einer überzeugenden kämpferischen Vorstellung, die spielerisch insbesondere von Sandra Landvoigt, Ramona Stucki und der am Mittwochabend herausragenden Libera Frauke Formazin bereichert wurde.

Der erst am Spieltag in Potsdam angereiste und unter diesem Aspekt erstaunlich frisch wirkende SV Lohhof brauchte zwanzig Minuten zur Orientierung und war dann praktisch gleichwertig. Neben der Junioren-Weltmeisterin Natalia Cukseeva bereiteten die nicht von Beginn an mitspielende Angreiferin Ann-Christin Quade und auch Stephanie Utz dem Block des SC Potsdam Schwierigkeiten. Gästetrainer Benedikt Frank entnahm der Gesamtleistung seiner Spielerinnen trotz der nach 94 Minuten Spielzeit feststehenden Niederlage Grund für Zuversicht. „Wir sind auf dem Weg. Heute sind wir so aufgetreten, wie man in der ersten Bundesliga auftreten muss. Schade, dass es nicht ganz zum Sieg gereicht hat“, so der mit 29 Jahren jüngste Chefcoach der Frauenvolleyball-Bundesliga.

Dem SC Potsdam verschaffte der Erfolg vom Mittwochabend die angenehme Situation, am Sonntag ganz entspannt zum VT Aurubis Hamburg fahren zu können (Spielbeginn 15 Uhr). Das Heimspiel gegen den 1.VC Wiesbaden wurde mittlerweile vom 13. auf den 14. Februar verlegt.

Thomas Gantz

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