
© Jan Kuppert
Sport: Erlöst
Der SV Babelsberg 03 sicherte sich durch einen Last-Minute-Sieg über Bielefeld den Verbleib in Liga Drei
Stand:
Es war eines jener Spiele, die ein Fan niemals vergisst. Und es war für den SV Babelsberg 03 das wichtigste Spiel der Saison. Mit dem Siegtreffer durch Anton Makarenko in der dritten Minute der Nachspielzeit erkämpften sich die Nulldreier am Samstag bei strahlendem Sonnenschein gegen Arminia Bielefeld den Verbleib in der Dritten Fußball-Liga. Bis zur 93. Minute hatte es 0:0 gestanden – erst nach dem Siegtreffer erklang der erlösende Schlusspfiff.
Bielefelds Arminia hatte bereits eine Woche zuvor den Klassenerhalt geschafft. Wer jedoch glaubte, die Gäste würden das Spiel locker aus der Hand geben, hatte sich gründlich getäuscht. Das Team um Coach Stefan Krämer ließ sich vor 4038 Zuschauern auf ein kampfbetontes Spiel ein, das die Hausherren am Ende für sich entschieden. Chancen gab es für die Nulldreier zuhauf – unter anderem misslang Sergej Evljuskin (28. Minute), Benjamin Kauffmann (33., 37., 58.) und Anton Makarenko (34. und 37. Minute) die längst fällige Führung.
Letzterer hatte allerdings in der Nachspielzeit mit einem Freistoß seinen großen Auftritt. Rund 18 Meter vor dem Bielefelder Tor legte er sich den Ball zurecht und so manch einer erinnerte sich wohl an Patrick Moritz – den einstigen Experten für solche Standards. Aber auch Makarenko behielt die Nerven, schoss den Ball mit rechts über die Mauer, traf die Latte, von der aus die Kugel nach unten über die Linie abprallte. Ein Aufschrei im Karl-Liebknecht-Stadion, wilde Umarmungen in den Fanblöcken und das große Hoffen, dass es nun zum Klassenerhalt reichen würde. Das sollte es auch: Eine 1:2-Heimniederlage gegen Jahn Regensburg machte den Abstiegsplatz für die von Mario Basler trainierten Oberhausener perfekt – Nulldrei baute den Vorsprung auf fünf Punkte aus.
„Ich bin sehr glücklich, diesen Treffer erzielt zu haben“, sagte Makarenko nach dem Abpfiff. „Den Klassenerhalt haben wir sehr verdient.“ Eigentlich wollte Trainer Dietmar Demuth, dass Markus Müller den Freistoß schießt. Der lehnte jedoch dankend ab und Makarenko legte sich den Ball zurecht. Nach getaner Arbeit lagen sich alle in den Armen – Fans und Spieler. Die Mannschaft feierte ihren Erfolg bis weit nach Mitternacht im „Klärchens“.
Einer verließ trotz des hart erkämpften Sieges ein wenig wehmütig den Platz. Almedin Civa hatte am Freitag seinen 40. Geburtstag gefeiert und nun sein letztes Heimspiel für den SVB absolviert. „Das war noch mal ein ganz großes Highlight zum Abschluss meiner Laufbahn“, sagte „Alme“, der erst fünf Minuten vor dem Abpfiff ausgewechselt wurde und für den die Fans eine große Danksagung in bosnischer Sprache angebracht hatten. „Schöner gehts einfach nicht und ich bin sehr froh, noch ein Jahr länger als angedacht gemacht zu haben.“ Und sein Trainer sagte: „Alme ist ein Vorzeigeprofi. Mein Kompliment für solch einen Abschied.“
Babelsberg: Rauch; Nelson, Morack, Hebib, Rudolph (46. Surma); Evljuskin, Civa (85. Prochnow); Kauffmann (80. Groß), Stroh-Engel, Makarenko; Markus Müller.
Bielefeld: Platins; Appiah, Hübener, Burmeister, Krük; Schütz (67. Dennis Riemer), Jerat (48. Hille); Schönfeld, Rzatkowski; Agyemang (70. Kullmann), Klos.
Henner Mallwitz
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