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An Sex-Partys bereichert? Gegen ein Brandenburger Paar wird ermittelt.

© dpa

Brandenburger Pärchen unter Verdacht: Ermittlungen gegen Hartz-IV-Empfänger wegen Betrugs mit Sex-Partys

Als privater Freizeitspaß geht das wohl nicht mehr durch: Ein arbeitsloses Paar soll hunderte Sex-Partys veranstaltet - und damit ordentlich Geld verdient haben.

Potsdam - Bei der Potsdamer Staatsanwaltschaft läuft jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen Sozialbetrugs gegen zwei Brandenburger Hartz-IV-Empfänger, die Sex-Partys organisiert haben sollen. Nähere Informationen gebe es aufgrund des laufenden Verfahrens nicht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Christoph Lange am Montag.

Auch die zuständige Arbeitsagentur wollte zu den genauen Vorwürfen unter Hinweis auf den Datenschutz nichts sagen.

Mit der Veranstaltung von sogenannten Gang-Bang-Sexpartys sollen die beiden fast eine Millionen Euro verdient haben. Besonders pikant an dem Geschäft mit den inoffiziellen Orgien ist, dass das Brandenburger Ehepaar seit 2005 nebenbei auch noch knapp 70 000 Euro an Hartz-IV-Zahlungen eingestrichen haben soll. Anscheinend war ihnen das zu wenig. Das Ehepaar soll in ganz Deutschland insgesamt 450 solcher Sex-Partys ausgerichtet haben. Kostenpunkt: 180 Euro soll das Vergnügen pro Person gekostet haben.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei der Party, welche sie vorzeitig beendeten, um eine der eher kleineren gehandelt haben soll. Das Ehepaar bewarb die Partys auf verschiedenen Internetseiten. Noch bis 2010 hatte das Paar ein Gewerbe für Internetdienste zu laufen. Wegen Erfolgslosigkeit haben sie dieses abgemeldet, sagten sie bei einer Vernehmung. Die illegale Sex-Party fiel dem Ordnungsamt auf, als zwei Mitarbeiter Internetseiten durchsuchten, um illegale Prostitution zu verfolgen. Neben den Veranstaltern waren drei andere Personen anwesend. Die Organisatoren der Sex-Partys erwarten nun eine Anklage wegen Betrugs und Steuerhinterziehung, sagte ein Polizeisprecher. (mit dpa)

Lukas Berg

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