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Update

SV Babelsberg 03: Ermittlungen wegen Bestechungsverdacht

Gegen den VfB Germania Halberstadt werden schwere Vorwürfe erhoben: Der Sportdirektor des Vereins soll versucht haben, Babelsberg-Spieler zu bestechen.  Nun ermittelt der Nordostdeutsche Fußballverband.

Im Fall des Manipulationsverdachtes in der Regionalliga hat der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) Ermittlungen aufgenommen. Nachdem der SV Babelsberg 03 (SVB) nach der Regionalligapartie der Nordoststaffel schwere Anschuldigungen erhoben hat, dass zwei seiner Spieler im Vorfeld der Partie gegen den VfB Germania Halberstadt bestochen werden sollten, um sich absichtlich sportlich zurückzuhalten, hat der Verband um Stellungnahmen und Beweismittel gebeten. Im Fokus der Vorwürfe steht Andreas Petersen, Sportdirektor von Germania Halberstadt und Vater des Freiburger Bundesligaprofis Nils Petersen. 

Nach PNN-Informationen sollen es insgesamt 12.000 Euro gewesen sein, die zwei SVB-Spielern angeboten worden seien, damit sie im Spiel „die Füße hochlegen“, wie SVB-Trainer Almedin Civa auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Regionalpartie sagte. „Diese Situation habe ich noch nie erlebt“, sagte Civa, „ein Spieler rief mich vor der Partie an und berichtete von etwas, wodurch ich den Glauben an den Fußball verliere. Für die Spieler ist es eine sehr schwierige Situation.“ Der SVB meldete den Vorgang noch vor dem Spiel am Freitag der NOFV. 

Der Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück

Andreas Petersen wies die Vorwürfe gegenüber den Potsdamer Neusten Nachrichten als „Riesen-Blödsinn und an den Haaren herbeigezogen“ zurück. Er bestätigte zwar, dass er im Vorfeld des Spiels ehemalige Halberstädter Spieler, die inzwischen beim SV Babelsberg 03 spielen, kontaktiert hat. „Das war ein Jux, man will etwas verunsichern, die Spieler locken“, sagte Petersen. 

Die Vorwürfe resultierten aus einer „Wut bei den Spielern, die bei mir nicht oder wenig gespielt haben“, behauptete Petersen, der bis zum vergangenen Sommer Trainer des VfB Germania Halberstadt war. Dem MDR sagte Petersen am Sonntag: „Ich war 31 Jahre im Fußballgeschäft sauber und werde immer sauber bleiben. Ich werde mit einem Anwalt gegen die Schmutzkampagne des SV Babelsberg vorgehen.“ 

Die Spieler sollen die Telefonate wiedergeben

Dem NOFV werden in der kommenden Woche seitens des SV Babelsberg 03 jedoch Aussagen und Beweismaterial der betroffenen Spieler vorgelegt, die Petersen in weitere Erklärungsnot bringen könnten. So ist die klare ablehnende Reaktion der Spieler auf den mutmaßlichen Bestechungsversuch dokumentiert. Außerdem hat der NOFV die Spieler aufgefordert, die Telefonate zwischen ihnen und Petersen wiederzugeben. 

Bereits am vergangenen Freitag hatte der Verband umgehend auf den vom SVB angezeigten angeblichen Manipulationsversuch reagiert und den zuständigen Spielbeobachter vorab informiert, sodass durch Videoaufzeichnungen eine Beweisvorsorge gewährleistet wurde. Laut NOFV-Geschäftsführer Holger Fuchs könne der Verband zum jetzigen Zeitpunkt die Vorwürfe nicht kommentieren. „Die Untersuchungen beginnen erst“, sagt er gegenüber den PNN am Sonntag. „Sollten sich im schlimmsten Fall die Vorwürfe bestätigen, ist von einem Einzelfall auszugehen“, so Fuchs. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine Anhaltspunkte für Spielmanipulationen in der Regionalliga.

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