Landeshauptstadt: Ermyas-Prozess erneut vertagt
Landgericht: Beginn der Verhandlung am 7. Februar
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Der Prozess zu dem bei einem Angriff lebensgefährlich verletzten Deutsch-Äthiopiers Ermyas M. ist gestern erneut verschoben worden. Der für morgen angesetzte erste Prozesstag der Hauptverhandlung gegen zwei Tatverdächtige vor dem Potsdamer Landgericht ist auf den 7. Februar verlegt. Grund sei die fortdauernde Erkrankung des Vorsitzenden Richters, teilte Gerichtssprecher Frank Tiemann mit. Der Prozessauftakt war zuvor bereits vom 3. auf den 10. Januar vertagt worden. Wie Tiemann mitteilte, sollen entgegen ursprünglichen Planungen am ersten Prozesstag keine Zeugen vernommen werden. Ermyas M. werde erst am zweiten Verhandlungstag, dem 9. Februar, gehört. Weitere Verhandlungstermine stünden derzeit noch nicht fest.
In dem Verfahren müssen sich der 29 Jahre alte Björn L. wegen gefährlicher Körperverletzung und der 31-jährige Thomas M. wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten. Beide sollen Ermyas M. am Ostersonntag vergangenen Jahres zudem als „Scheißnigger“ beschimpft haben. Laut Staatsanwaltschaft soll Ermyas M. den Männern nach einem Streit gefolgt sein und erfolglos versucht haben, Björn L. zu treten. Daraufhin habe ihn dieser mit der Faust einmal heftig ins Gesicht geschlagen, was die schweren Verletzungen verursachte. Thomas M. wird zur Last gelegt, dem am Boden liegenden Ermyas M. nicht geholfen zu haben. Der Deutsche äthiopischer Abstammung lag nach dem Angriff wochenlang im künstlichen Koma. Erymas M. will als Nebenkläger einen rassistischen Hintergrund für die Tat beweisen. Durch den abgesagten Prozess bleibt das Landgericht morgen von einem doppelten Besucheransturm verschont: Im Fall um den erstochenen David Fischer wird das Urteil erwartet. HK/ddp
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