ATLAS: Ernst nehmen
Guido Berg über das Projekt „Arbeitslose Akademiker an Schulen“
Stand:
Die Idee ist so gut, dass es verwundert, warum nicht früher jemand darauf gekommen ist. In Potsdam ist ein Projekt gestartet worden, dass arbeitslose Hochschulabsolventen in die Schulen bringt. Dort lassen die Hochqualifizierten die Schüler an ihrer Kompetenz in ihren jeweiligen Spezialfächern teil haben. Gerade in Ostdeutschland ist nach dem Elitenwechsel, der fast kompletten Entlassung des Mittelbaus an den Universitäten und Hochschulen und dem Wegbrechen ganzer Industrien die Zahl arbeitsloser Akademiker besonders hoch. Viele von ihnen leiden stark an der offenbaren Tatsache, dass ihre Qualifikation nicht mehr gefragt ist. Gesamtgesellschaftlich gesehen ist es traurig zu sehen, welch ein Potential an Menschen mit Diplomen und Magistern vermeintlich nicht zur Mehrung des allgemeinen Wohlstands gebraucht werden. Parallel dazu wird nach Pisa international bekannt, welche Defizite deutsche Schüler haben. Mit dem Projekt „Arbeitslose Akademiker an Schulen“ gelingt es somit, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die Schüler profitieren von praktischen Tipps aus dem Berufs- und Arbeitsalltag. Und Akademiker genießen es wieder einmal, als solche ernst genommen zu werden.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: