Sport: Ernst zu nehmende Sache
Turbine Potsdam will am Ostermontag mit einem Sieg über die SG Wattenscheid 09 den Einzug ins DFB- Pokalfinale klarmachen
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Sie sind extra früher angereist, um sich in aller Ruhe auf das Highlight vorbereiten zu können, die Fußballerinnen der SG Wattenscheid 09. Am Montag treffen die von Thomas Obliers betreuten Zweitliga-Damen im Halbfinale des DFB-Vereinspokals auf den 1. FFC Turbine Potsdam, und der läuft als klarer Favorit ins Karl-Liebknecht-Stadion ein. Dreimal konnten die Spielerinnen um Coach Bernd Schröder den „Pott“ bereits in den Händen halten – und einzig und allein dieses Ziel haben die Potsdamerinnen auch in diesem Jahr. Zumal es ein besonderes ist. Denn: Zum letzten Mal wird das Frauen-Finale des DFB-Pokals am 30. Mai im Vorfeld des Männer-Endspiels im Berliner Olympiastadion ausgetragen.
Umso mehr ist nicht zuletzt auch Potsdams Gegner motiviert. Die SG Wattenscheid reiste bereits Mitte der Woche an, um sich vor Ort ausgiebig auf das Spiel des Jahres vorzubereiten. „Es ist eine absolute Sensation, dass wir das Halbfinale erreicht haben“, sagt Trainer Thomas Obliers. „Mit der SG Essen-Schönebeck haben wir den Bundesliga-Fünften rausgeworfen. Damit hat niemand wirklich gerechnet, auch wenn wir uns insgeheim unsere Chance ausgerechnet hatten. Wir haben ein Super-Viertelfinale gespielt, sicher auch ein Quäntchen Glück gehabt.“ Turbine Potsdam, so Obliers weiter, sei „natürlich ein anderes Kaliber“. Aber: „Wir werden auch in Potsdam unsere Chance suchen. Was wir bislang erreicht haben, ist sensationell. Alles Weitere wäre ein Geschenk obendrauf.“
Doch das wollen Bernd Schröder und seine Damen den Gegnerinnen auf keinen Fall machen. „Die Gefahr bei einem Zweitligisten liegt immer darin, ihn womöglich zu unterschätzen“, sagt Potsdams Trainer. „Wir machen das allerdings nicht, sondern nehmen die Sache sehr ernst.“ Wattenscheid, so Schröder, sei hochmotiviert. „Die haben nicht umsonst Essen-Schönebeck aus dem Pokal geschmissen.“
Mit Lena Hohlfeld im Wattenscheider Tor gibt sich eine ehemalige Turbine am Ostermontag im „Karli“ die Ehre. Nach einem Einsatz in Polen und Duisburg ist sie nun bei der SG unter Vertrag. Aber nicht nur auf sie wird zu achten sein. Mit Lena Wermelt kommt beispielsweise eine U 19-Nationalspielerin an den Babelsberger Park. Überhaupt hat Thomas Obliers eine sehr gute Mischung aus erfahrenen und vielen jungen Spielerinnen zusammengestellt.
Während diese auch an den Osterfeiertagen die Fußballschuhe nicht in die Ecke stellen durften, gab Schröder seinen Damen ein wenig frei. Am Donnerstag wurde letztmalig trainiert – erst morgen um 14 Uhr will er seine Spielerinnen wieder um sich scharen. „Das sei ihnen gegönnt“, sagt der Coach. „Vielen steckt noch der U 20-Länderpokal in den Knochen, und Jennifer Zietz und Babett Peter waren bei einem anstrengenden Lehrgang der Bundeswehr.“ Gut vorbereitet seien die Turbinen in jedem Fall, so dass das Unternehmen Finaleinzug eigentlich klappen müsste.
Bis gestern gab es außer der etwas angeschlagenen Jessica Wich keine personellen Probleme zu beklagen, so dass Schröder am Montag wohl sein stärkstes Team auf bieten kann.
H. Mallwitz
Anpfiff ist am Montag um 14 Uhr.
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