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Sport: Ernüchterndes Saisonende

Der SVB 03 verlor das Landespokalfinale beim MSV Neuruppin nach 120 Minuten und steht vorm Neuaufbau

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Der SVB 03 verlor das Landespokalfinale beim MSV Neuruppin nach 120 Minuten und steht vorm Neuaufbau Von Michael Meyer „Das war der krönende Abschluss dieser Sch... Saison – mehr will ich nicht sagen.“ Abwehrchef René Tretschok trug am Mittwochabend wie die gesamte Mannschaft des SV Babelsberg 03 nach 120 Minuten Landespokal-Finale beim MSV Neuruppin Frust total über den Rasen des Volkspark-Stadions. Kein Wunder: Die Nulldreier waren dem Gastgeber, der das Rennen um die Regionalliga-Relegation gegen sie für sich entschieden hatte, in einer temporeichen, kurzweiligen, ja spannenden Partie vor 2443 Zuschauern völlig gleichwertig, um am Ende doch mit leeren Händen da zu stehen. Benyaminas frühes Führungstor nach Vorarbeit Tretschoks (8.) beantwortete Neuruppin zwar mit Mutschlers Ausgleich (53.), kurz darauf aber hatte Röver die erneute Gäste-Führung auf dem Fuß, die er kläglich vergab (62.). Und während Seering einen Grossert-Kopfball noch von der Linie schlug (87.) – einige SVB-Kicker wollten später schwören, das Leder sei hinter selbiger gewesen –, gelang Neubert sechs Minuten vor Abpfiff der Verlängerung Neuruppins Siegtreffer (114.). „Heute hat auch ein Quäntchen Glück für uns entschieden“, gestand Martin Neumann, im Winter 2004 vom SVB zum MSV gewechselt, nachdem er mit seinen Kameraden im Kreis getanzt und in Sekt und Bier gebadet hatte. Kein Wunder: Bevor er am kommenden Sonntag daheim gegen den FC Carl Zeiss Jena das erste Aufstiegsspiel zur Regionalliga bestreitet – wofür heute extra eine 2000 Zuschauer fassende Stehtribüne errichtet wird –, kann sich der MSV bereits über 52 000 Euro Fernsehgeld und möglicherweise einen attraktiven Gegner in der 1. DFB-Pokalrunde freuen. Für den SVB, dem in Halbzeit zwei Moritz wegen eines Bruchs des rechten großen Zehs nach einem Foul Zschiesches im Mittelfeld spürbar fehlte, ging dagegen eine letztlich total verkorkste Situation ernüchternd zu Ende. „Seit drei, vier Spielen ging gar nichts mehr. Vielleicht glich sich jetzt aus, was wir in der Hinrunde an Glück hatten“, haderte Matthias Kindt mit den Fußball-Göttern. „Schade, heute war mehr drin“, bedauerte der auf der Tribüne zuschauende künftige Nulldrei-Coach Rastislav Hodul, den erstmals seine Frau Jarmila zu einem Babelsberger Fußballspiel begleitete. Peter Ränke, der am Mittwoch letztmals – und keineswegs emotionslos – als SVB-Trainer an der Seitenlinie stand, beklagte erneut die mangelnde Chancenverwertung seiner Mannen. „Das hatten wir heute nicht verdient, das ist so was von bitter. Man verliert den Glauben an irgendwas“, sagte Ränke und räumte ein: „Ich bin leer und fahre übermorgen erst einmal allein weg, ich muss erstmal total abschalten.“ Bevor sich die Nulldreier heute Abend letztmals in der jetzigen Zusammensetzung zu einem abschließenden Mannschaftsabend treffen, sollen bereits die Weichen für Babelsbergs nächste Oberliga-Saison maßgeblich gestellt werden. „Am Freitag wird mit allen Spielern über die Zukunft gesprochen“, erklärte Hodul, der seine neue Truppe am 6. Juli erstmals zum Training für die neue Saison erwartet. Fußball-Landesverbandspräsident Siegfried Kirschen, der die Mittwoch-Partie als „eines der besten Pokalendspiele der letzten Jahre“ würdigte, wünschte beiden Vereinen alles Gute für die nächste Saison. „Vielleicht mit einem Neuaufbau in Babelsberg“, meinte er. Um einen solchen dürfte der Traditionsverein nach dieser Saison kaum herumkommen. Babelsberg 03: Jurzik; Bengs, Tretschok, Grossert; Vukadin; Lücke, Schwanke (88. Okuyama), Greve, Moritz (46. Röver), Kindt (115. Lau); Benyamina.

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