Sport: „Erreicht ist noch nicht viel“
Oberhausens Trainer Mario Basler fordert einen Heimsieg gegen den SV Babelsberg 03
Stand:
Herr Basler, der von Ihnen trainierte SC Rot-Weiß Oberhausen empfängt am Samstag den SV Babelsberg 03. Ihre Mannschaft ist dann als Vorletzter geradezu zum Siegen verdammt, oder?
Nicht unbedingt verdammt, aber es ist ein sehr wichtiges Spiel. Zu Hause wollen wir unbedingt drei Punkte holen. Die Mannschaft ist dran, das hat sie zuletzt gezeigt. Und nun wird es endlich mal Zeit, dass wir uns belohnen.
Nach einer eher glücklosen Saison in Burghausen sind Sie seit Oktober Cheftrainer in Oberhausen. Was haben Sie vorgefunden, welche Ziele haben Sie sich als Trainer gesteckt und was ist womöglich schon erreicht worden?
Erreicht ist noch nicht viel. Wir stecken nach wie vor voll im Abstiegskampf und aus dem Keller wollen wir so schnell wie möglich raus. Und da müssen wir unbedingt gegen unsere unmittelbaren Konkurrenten gewinnen. Am Ende wollen wir über dem Strich stehen und das geht vor allem über die Heimspiele. Das Team ist bereit dafür.
Im Abstiegsduell am vergangenen Spieltag konnte Oberhausen beim 0:0 in Jena einen Punkt entführen. Sie attestierten Ihrem Team anschließend „eine richtig gute Leistung“. War ein Punkt aber nicht vielleicht zu wenig?
Nein, auswärts ist ein Punkt immer sehr wichtig, obwohl wir in den letzten zwanzig Minuten noch den Siegtreffer hätten machen können. Aber wir haben zu Null gespielt, die Mannschaft hat ihre Fehler minimiert, ja sogar fast keine gemacht. Sie hat mutig nach vorn gespielt und das war zufriedenstellend.
Vor dem Jena-Spiel hatte Ihr Präsident Hajo Sommers geäußert, wenn die Mannschaft aus den nächsten drei Spielen nicht sieben Punkte holen würde, seien die Messen gesungen. Damit hat er Sie als Trainer mächtig unter Druck gesetzt, oder?
Ich bitte Sie, mich kann man doch nicht unter Druck setzen. Aber eines ist doch auch klar. Wir spielen jetzt gegen die direkten Konkurrenten und mit einem Dreier zu Hause würden wir den SVB wieder mehr an uns heranholen. Dann kommt das Nachholspiel gegen Haching und das Punktspiel gegen Bremen. Diese Spiele müssen wir für uns entscheiden.
Jena, der Niederrhein-Pokal am Mittwochabend gegen Remscheid und schließlich Babelsberg – sehen Sie die englische Woche als Vor- oder Nachteil für Ihr Team?
Das sollte im heutigen Profifußball auf keinen Fall ein Nachteil sein. Da müssen andere Teams ja auch durch. Die Jungs haben zwei Tage Zeit, um sich zu regenerieren. Das darf also keine Ausrede sein. Ich denke mal, dass es der SVB mit der langen Anreise zu uns schwerer hat.
Sie kennen die Mannschaft ja bereits aus der vergangenen Saison. Wie schätzen Sie das Team um Trainer Dietmar Demuth in dieser Spielzeit ein?
Vor allem fiel mir auf, dass die Mannschaft auswärts bislang mehr Punkte als zu Hause geholt hat. Wir werden also gewarnt sein und uns darauf einstellen. Ich denke mal, dass die Babelsberger sehr über die Konter kommen werden. Wir dürfen da also nicht ins offene Messer laufen. Aber im heimischen Stadion waren wir bis jetzt immer besser als auswärts.
Gegen Babelsberg werden Sie den zuvor gesperrten Danijel Gataric wieder einsetzen können, Timo Kunert muss rotgesperrt noch pausieren. Haben Sie ansonsten personelle Probleme?
Dass Gataric wieder spielen kann, ist ein großer Vorteil. Ansonsten haben wir aber bis auf unsere Langzeitverletzten alle Mann an Deck.
Wie wird das Spiel ausgehen?
Einen konkreten Tipp gebe ich nie ab. Aber ich gehe ganz fest davon aus, dass wir unser Heimspiel gewinnen werden.
Das Gespräch führte Henner Mallwitz.
Mario Basler (43) wurde im Oktober 2011 neuer Cheftrainer beim abstiegsbedrohten Drittligisten Rot-Weiß Oberhausen. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2011/12.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: