Landeshauptstadt: Erschossen am 18. 4. 1962
Peter Böhme geriet schon als Jugendlicher mit der sozialistischen Obrigkeit in Konflikt. 1960 flüchtete er nach Westberlin, wurde aber von seinem Vater zurückgeholt.
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Peter Böhme geriet schon als Jugendlicher mit der sozialistischen Obrigkeit in Konflikt. 1960 flüchtete er nach Westberlin, wurde aber von seinem Vater zurückgeholt. Die DDR-Behörden verzichteten auf eine Bestrafung wegen „Republikflucht“. Stattdessen musste er sich für mehrere Jahre zum Dienst in der NVA verpflichten und trat gezwungenermaßen in die DDR-Armee ein. An der Offiziersschule in Potsdam freundete sich Peter Böhme mit einem Kameraden an, der ebenfalls zum Militärdienst gedrängt worden war. Die beiden Jugendlichen waren sich rasch einig, dass ihnen eine Fahnenflucht als einziger Ausweg blieb, um dieser Situation zu entkommen.
In der Nacht vom 18. April 1962 versuchten die bewaffneten Offiziersschüler vom Bahnhof Griebnitzsee kommend auf der unterbrochenen S-Bahn-Trasse Richtung Berlin-Wannsee zu gelangen. Gegen 2.30 Uhr hörten die am Gleisdreieck stationierten Grenzpolizisten Geräusche und glaubten, es handele sich um eine Kontrollstreife. Postenführer Jörgen Schmidtchen lief auf den Uniformierten zu, um nach der Parole zu fragen. Es kam zu einem heftigen Schusswechsel, bei dem Peter Böhme den Grenzpolizisten Jörgen Schmidtchen erschoss, bevor er selbst von dessen Posten tödlich getroffen wurde. Seinem Kameraden gelang die Flucht nach Westberlin.
An Peter Böhme erinnert eine Stele an der Späthstraße am Ufer des Griebnitzsees.
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