Sport: Erst ausruhen, dann erneut explodieren
Christian Diener startet morgen bei Schwimm-EM
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Viele Worte kamen Christian Diener nach seinem Finalrennen am vergangenen Dienstag bei der Schwimm-Europameisterschaft in Berlin nicht über die Lippen. Ein paar Stunden und einige Wiederholungen der Fernsehbilder später fand der Schwimmer der Potsdamer SV jedoch wieder zurück zur Sprache. „Das ist der Wahnsinn, wie viel Abstand ich zwischendurch hatte“, meint Diener. Nach einem Blitzstart und einer guten Tauchphase war Diener im Finale über die 100-Meter-Rücken-Distanz der starken europäischen Konkurrenz und auch dem Rivalen aus dem eigenen Lager, Jan-Philip Glania, auf der ersten Bahn davongeschwommen. „Während des Rennens habe ich das so gar nicht wahrgenommen“, erst später als er sich die Aufnahmen noch einmal angeschaut habe, sei ihm das klar geworden.
„Doch nach 75 Metern war einfach die Power weg“, so Diener, der letztlich Vierter wurde. „Ich war eher selber überrascht, wie schnell ich ein Rennen angehen kann.“ Die Geschwindigkeit habe er nur nicht über die gesamte Strecke durchbringen können.
Christian Diener gilt als Kurzbahnspezialist. Bei der Kurzbahn-Europameisterschaft im vergangenen Jahr schwamm er im 25 Meter langen Becken gleich viermal auf einen Podestplatz. Eine goldene, eine silberne und zwei bronzene EM–Edelmetallscheiben zieren den Medaillenschrank des 21-Jährigen also bereits. Mit der neuen 100-Meter-Rücken-Bestzeit von 54,23 Sekunden im Berliner 50-Meter-Becken setzte Diener nun ein erstes Ausrufezeichen, mit dem er das Stigma des Kurzbahnschwimmers endgültig ablegen will. „Das war der erste Schritt. Jetzt weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin und genauso weiter arbeiten muss wie bisher.“
Seinen Vorlauf am morgigen Freitag über die 200 Meter Rücken will Diener wieder auf die selbe Weise angehen, die ihm schon am Dienstag den ersten Achtungserfolg eingebracht hat: „Ich will einfach mein Rennen machen und sehen, wie weit ich komme.“ Am gestrigen Mittwoch stand für Christian Diener dann erst einmal ein Tag ohne Wassereinheit auf dem Programm. Heute wolle er dann mal wieder ganz locker gucken, wie er sich fühlt. „Aber morgen, über die 200 Meter, da will ich explodieren.“ chw
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