LEUTE in Potsdam: Erst die Auszeichnung, dann das Fachabitur
Stefan Flath ist Landessieger beim Leistungswettbewerb der Handwerksjugend
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Gerechnet hatte Stefan Flath nicht damit, dass er beim 54. Leistungswettbewerb der Handwerksjugend 2005 zu den Siegern gehören würde. Die Nachricht über die Auszeichnung sei „sehr überraschend gekommen“, sagt der 20-jährige Potsdamer. Dabei muss das Gesellenstück des ehemaligen Karosseriebauer-Lehrlings, eine Dachecke für ein Lkw-Füherhaus, so gut gelungen sein, dass ihn die Innung für den Wettbewerb bei der Handwerkskammer Potsdam vorgeschlagen hatte.
Im Karosserie- und Lackierzentrum Potsdam absolvierte Stefan Flath seine Ausbildung. Zum einen deshalb, weil es das „Einzige war, was berufsmäßig in Frage kam“; zum anderen deshalb, weil der Zufall diese Entscheidung unterstützte. Der Chef der Firma wohnt nämlich gleich im Nachbarhaus der Familie Flath in Bornstedt und konnte den Jugendlichen schon früh für den Beruf begeistern.
Die dreijährige Ausbildung habe Stefan Flath „viel Spaß“ gemacht, denn für Autos interessiert sich der Jugendliche ohnehin. Außerdem liegt ihm das Handwerkliche, er bräuchte einen „Job mit Bewegung“ – lange stillsitzen, wie beispielsweise bei einer Büro-Tätigkeit, ist nicht sein Ding. Darin wird sich Stefan Flath jedoch noch bis Juni dieses Jahres üben müssen. Weil ihn seine ausbildende Firma nach der Prüfung nicht übernehmen konnte, entschied sich Stefan Flath dazu, das Fachabitur mit Schwerpunkt Technik zu machen. „Ich hätte in dem Betrieb gerne weitergearbeitet, aber es gab keine Möglichkeit. Das war mir allerdings fast schon vorher klar. Deshalb hole ich jetzt das Abi nach. Weiterbildung kann ja nicht schaden“, sagt der Schüler, der in seiner Freizeit gerne mit Freunden in einer Downhill-Halle Fahrrad fährt oder beim Ausbau des neuen Hauses seiner Großeltern mithilft.
Heute Nachmittag darf Stefan Flath neben vier weiteren Potsdamern im Zentrum für Gewerbeförderung Götz in Groß Kreutz seine Auszeichnung in Empfang nehmen. Er ist einer von insgesamt 32 Lehrlingen, die mit einer Urkunde geehrt werden. hey
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