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In der Krise. Trainer Christian Benbennek war sichtlich enttäuscht.

© Manfred Thomas

Sport: Erst Druck, dann Handbremse

Der SV Babelsberg 03 unterlag Arminia Bielefeld mit 0:2 und bleibt auf einem Abstiegsplatz

Stand:

Den Frust aß sich Markus Müller am Abend nach der Niederlage von der Seele. Mit ein paar Spielerkollegen war der Stürmer des SV Babelsberg 03 in den türkischen Imbiss eingekehrt. Dönerteller mit Pommes und scharfer Chillisoße gönnte er sich. Doch auch wenn es noch so gut schmeckte – seine Miene hellte sich nicht auf. Zuvor hatte seine Elf im Karl-Liebknecht-Stadion im Abstiegskampf der Dritten Liga gegen den Aufstiegsanwärter Arminia Bielefeld mit 0:2 (0:1) verloren – und das hätte wahrlich nicht sein müssen.

Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit bestimmten die Gastgeber anfangs das Geschehen, doch schnell nahm der Favorit das Zepter in die Hand und machte schließlich durch Treffer von Johannes Rahn (28.) und Tim Jerat (84.) alles klar. Die Nulldreier mussten vor 3696 Zuschauern eine halbe Stunde lang sogar in Unterzahl spielen. Torhüter Frederic Löhe hatte einen Angriff des sehr gut agierenden Bielefelder Stürmers Sebastian Hille außerhalb des Strafraums mit der Hand gestoppt (57.). „Vielleicht kommt er ja mit nur einem Spiel Sperre davon“, hoffte SVB-Coach Christian Benbennek nach dem Abpfiff, ohne die Entscheidung des Schiedsrichters anzuzweifeln.

Schon in den ersten beiden Spielminuten glänzte der SVB durch drei sehenswerte Torschüsse. Umso ärgerlicher war da die Bielefelder Führung in der 28. Minute, als Johannes Rahn mit einem Querschläger durch die Abwehr der Nulldreier zum 1:0 kam, das zu diesem Zeitpunkt mit einem immer stärker werdenden Bielefelder Sturm auch seine Berechtigung hatte. Im weiteren Verlauf machte Bielefeld immer wieder Druck, und Babelsbergs nun gesperrter Torwart glänzte durch einige gute Paraden.

Nach der Pause hatte Oliver Kragl den Ausgleich auf dem Fuß – sein strammer Schuss landete in der 55. Minute jedoch nur am Pfosten. Er war es auch, der in der 71. Minute einen sehenswerten Lauf mit einem Pass auf Markus Müller abschloss, dessen Schuss den Bielefelder Kasten jedoch knapp verfehlte. Und schließlich machte Bielefeld mit dem Traumtor von Tim Jerat sechs Minuten vor dem Abpfiff alles klar. Ein Volleyschuss aus rund 20 Meter Entfernung klinkte er in den Dreiangel – Torwart Sascha Studer hatte da keine Chance. Die Fangesänge in der Nordkurve waren da schon verklungen – allenfalls der Rücktritt des Geschäftsführers Klaus Brüggemann wurde erneut gefordert. Bielefeld blieb mit dem Sieg seit Jahresbeginn weiter ungeschlagen und als Tabellendritter im Aufstiegsrennen. Den Babelsbergern gelang hingegen 2013 noch kein Sieg; sie bleiben auf einem Abstiegsplatz.

„Kragls Schuss an den Pfosten war sinnbildlich für unsere derzeitige Situation“, sagte Benbennek. „So ein Ding muss man einfach reinmachen. Nun müssen wir in Aachen zeigen, dass wir nicht in den Tabellenkeller gehören.“ Das hat sich auch Markus Müller vorgenommen und hofft, dann von Beginn an spielen zu dürfen. „Dort gewinnen wir, das verspreche ich.“

SVB 03: Löhe; Koc, Reiche, Hebib, Touré (60. Mihm); Evljuskin, Groß; Kaplan (46. Müller), Kreuels (57. Studer), Kragl; Heil.

Bielefeld: Platins; Appiah, Hornig, Hübener, Salger; Jerat, Schütz (72. Testroet); Hille (60. Strifler), Riese, Rahn (86. Schönfeld); Glasner.Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

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