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Von Michael Meyer: Erst Freiburg, dann Algarve
Jennifer Zietz will morgen mit Turbine und dann mit dem Nationalteam spielen
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Gestern war ein guter Tag für Jennifer Zietz. Am Vormittag fiel die Entscheidung, dass Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam das am vergangenen Samstag ausgefallene Punktspiel beim SC Freiburg morgen nachholen kann, weil Freiburgs dann geplante Partie beim FFC Frankfurt abgesagt wurde. „Wir sind alle froh, dass es nun wieder losgeht, denn wir wollen endlich dort weitermachen, wo wir im Dezember aufgehört haben“, sagt der Mannschaftskapitän des Deutschen Meisters und Tabellenführers. Und am Nachmittag rief Nationaltrainerin Silvia Neid an und nominierte Zietz für die wegen muskulärer Probleme ausfallende Duisburgerin Simone Laudehr für den Algarve-Cup nach. „Das hat mich sehr gefreut“, gesteht die Mittelfeldspielerin, die so am Montag mit der Nationalmannschaft an Portugals Südküste fliegt und dort ihren bisherigen zwölf Länderspielen weitere Nationalmannschafts-Einsätze hinzufügen könnte.
Morgen im Breisgau „wollen wir einen guten Rückrundenstart hinlegen“, meint Jennifer Zietz. „Wir wollen unsere Tabellenführung erfolgreich verteidigen.“ Obwohl die gestern zustande gekommene Neuansetzung mit erheblichem Aufwand verbunden ist – Flüge heute nach und morgen von Basel, der Transfer von dort nach Freiburg und zurück sowie die Hotelübernachtung waren kurzfristig zu organisieren –, „sind wir erleichtert, dass das Warten ein Ende hat“, erzählt Zietz. Und Cheftrainer Bernd Schröder erklärt: „Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Spielausfalls in Freiburg liegt bei Null. Wir müssen jetzt unbedingt spielen, denn unser Zeitplan ist extrem eng gestrickt. Wir sind froh, wenn wir die weiteste Bundesliga-Anreise der Saison abhaken können.“ Turbine habe beim Deutschen Fußball- Bund auf eine rasche Entscheidung über die Partie Frankfurt – Freiburg gedrängt, um noch reagieren zu können.
Morgen im Freiburger Möslestadion ist Turbine beim Tabellenletzten der erklärte Favorit. „Wir müssen da nicht drumherumreden, den Gegner aber sehr ernst nehmen, denn er hat sich auf Kunstrasen gut vorbereiten können“, meint Schröder, der bis auf Isabel Kerschowski alle Spielerinnen zur Verfügung hat. Auch die vier Nationalspielerinnen Anja Mittag, Fatmire Bajramaj, Babett Peter und Bianca Schmidt, die – bis auf Schmidt – am Mittwoch in Duisburg zum 3:0-Länderspielsieg Deutschlands gegen Nordkorea beitrugen. Lira Bajramai, die dabei das 1:0 erzielt und das 2:0 durch Laudehr vorbereitet hatte, war Ende September bereits maßgeblich am Potsdamer 5:0-Heimsieg über Freiburg beteiligt. Ebenso wie Nadine Keßler gelangen ihr ihre ersten beiden Liga-Tore für Turbine; einen Treffer steuerte damals Anja Mittag bei.
„Natürlich wäre ein neuer deutlicher Sieg schön“, erklärt Jennifer Zietz. „Aber wir werden Freiburg nicht unterschätzen. Die stehen mit dem Rücken zur Wand und werden höchstmotiviert ins Spiel gegen uns gehen.“ Im Winter holte der SC die kanadische Nationalspielerin Kelly Parker sowie die beiden US-Girls Mele French und Michelle Wenino für den Abstiegskampf, „und die Nordamerikanerinnen sind bekannt als athletisch sehr gute Spielerinnen“, weiß Zietz, die fordert:. „Wir müssen in Freiburg schnell zu unseren Tugenden finden – zu schnellem Spiel, Passgenauigkeit und Zweikampfstärke.“ Schließlich zähle nur eins: „Wir müssen und wollen gewinnen!“
Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.
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