Landeshauptstadt: Erst „mittendrin“, dann Opernwinter
Tourismus-Marketing versucht Urlaubsmonate in Potsdam zu beleben, Hoteliers sehen Aufwärtstrend
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Tourismus-Marketing versucht Urlaubsmonate in Potsdam zu beleben, Hoteliers sehen Aufwärtstrend Auch wenn die Potsdamer Erlebnisnacht „mittendrin“ am 30. Juli in die Zeit fällt, in der Touristen von der Stadt hitzefrei nehmen. Handel und Gastronomen versprechen sich von ihr trotzdem ein einträgliches Besucher-Gewusel. Sollte sich die Veranstaltung bewähren, will der Potsdamer Tourismus Service e. V. (PTS) „mittendrin“ ins Veranstaltungsverzeichnis aufnehmen und damit landesweit und international werben. Insgesamt kann die Stadt auch 2005 über Zulauf nicht klagen und das bestätigten alle befragten Hoteliers. Von „gut ausgebucht“ (Altstadt-Hotel) über „Zuwachs zum Vorjahr“ (Mercure) bis „es geht bergauf“ (Hotel zum Kranich) reichen die Auskünfte. Die Insolvenzen halten sich im Gastgewerbe der Stadt in Grenzen. Wie vom brandenburgischen Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik zu erfahren war, gab es in Potsdam 2000 fünf Fälle angemeldeter Zahlungsunfähigkeit, 2001 waren es ebenfalls fünf, 2002 - wahrscheinlich der Einbruch nach dem erfolgreichen Bugajahr – neun, 2003 und 2004 dann wieder jeweils fünf. Derzeit gibt es in der Landeshauptstadt insgesamt 46 Beherbergungsstätten, 476 Kleinbetriebe mit weniger als neun Gästebetten und über 300 Restaurants, Cafés und Kneipen. Auch die Zahlen der PTS bestätigen stetig wachsende Besucherströme. Von Januar bis April gab es 9,9 Prozent mehr Potsdam-Gäste, die Übernachtungen wuchsen um 8,9 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2004. Und das bei einem Vorjahresergebnis, das die Übernachtungen des Supertourismusjahres zur Buga 2001 um 0,4 Prozent überbot. 191 246 Übernachtungen einschließlich der auf dem Campingplatz wurden bis Ende April registriert, im Vorjahr waren es insgesamt 699 403. Die eigentliche Städtebesuchssaison geht laut PTS erst im Mai los, hält über den Juni an, im Juli/August werden dann Strände, die Berge oder Landurlaub bevorzugt, dann setzt der Touristenstrom wieder ein, verebbt im November, schwillt im Dezember noch einmal an und verharrt bis April je nach Witterung im Winterschlaf. Hilfreich sind für die tourismusarmen Zeiten deshalb gesellschaftliche und kulturelle Events. Anziehungspunkt könnte zum Beispiel im Sommer ein um weitere Mitwirkende erweitertes Stadtfest sein. In der kalten Jahreszeit soll ein Opernwinter absolviert werden. Er hat in diesem Jahr seinen Testlauf. Sechs Aufführungen sind erst einmal geplant, noch zu wenig, um damit intensiv werben zu können. Kirchenkonzerte, Spezialistentreffs oder Adventswanderungen könnten den Veranstaltungskalender für Touristen ebenfalls attraktiv machen. Die Hoteliers und Pensionsbesitzer wünschen sich noch viel mehr solcher Lockangebote. Die Schlössernacht, auch sie liegt in den Ferienmonaten Juli und August, zeigt seit Jahren, dass man selbst in Zeiten, die nicht zu Städtereisen verlocken, die Besucher in Scharen nach Potsdam bekommt. dif
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