Landeshauptstadt: „Erst nach dem vierten Monat beginnen“ Ulrike Püschel über

Frau Püschel, viele Eltern möchten ihr Baby unterstützen, indem sie mit ihm eine Schwimmschule besuchen. Können Sie das uneingeschränkt empfehlen?

Grundsätzlich ja, wenn die Kinder gesund sind. Sollte eine Asthmaerkrankung vorliegen, rate ich dringend zu einer Rücksprache mit dem Kinderarzt. Auf jeden Fall sollte man einen Schwimmkurs erst nach dem vierten Lebensmonat besuchen. Erst dann sind die Kinder in der Lage, ihren Kopf über Wasser zu halten.

Welche positiven Effekte kann Babyschwimmen für die Kleinen haben?

Zunächst einmal ist das Schwimmen in Bauchlage stark ans Krabbeln angelehnt. Der Bewegungsablauf ist recht ähnlich. Die Babys werden früh dazu ermuntert, sich eigenständig fortzubewegen. Darüber hinaus wird die Bindung zwischen Eltern und Kind gestärkt, etwa wenn die Kinder in Rückenlage durchs Wasser gezogen werden. Sie müssen sich dabei ganz auf den Schutz durch ihre Eltern verlassen, wodurch eine gute Vertrauensbasis geschaffen wird. Die Eltern können auch lernen, stärker auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen.

Lernen diese Kinder später auch besser schwimmen?

Motorisch ergibt sich kein Vorteil. Allerdings machen sich die Kinder beim Babyschwimmen mit dem Medium Wasser vertraut und verlieren eventuelle Ängste.

Worauf sollten Eltern bei der Auswahl einer Schwimmschule achten?

Ich würde immer eine kleinere Schwimmschule bevorzugen. Hier ist die Wassertemperatur im Vergleich zu größeren Einrichtungen konstanter und das Wasser ist meist nicht so stark gechlort.

Bis zu welchem Alter können Sie die Teilnahme empfehlen?

Man kann dieses Ritual durchaus bis zum dritten Lebensjahr fortführen. Dann folgt meist der Eintritt in den Kindergarten. Im Zweifelsfall ist es besser, auf zusätzliche Belastungen zu verzichten. Einige Eltern tendieren heute zur übertriebenen Förderung. Da kann ich nur zur Zurückhaltung raten. Zu viel Belastung ist für Kleinkinder kontraproduktiv.

Das Gespräch führte Kai Gies