zum Hauptinhalt

Sport: Erst Potsdam, dann Namibias Wüste

Der 13. Sparkassenlauf Preußische Meile war erneut ein gelungenes Lauffest

Stand:

Der 13. Sparkassenlauf Preußische Meile war erneut ein gelungenes Lauffest Von Michael Meyer Vom Preußenpflaster in den Wüstensand – für Jörg Balle ist dieser Weg vier Wochen weit. Am Freitagabend gewann der Berliner von der LG Nike in Potsdam das Hauptrennen des 13. Internationalen Sparkassenlaufs Preußische Meile mit großem Vorsprung vor dem Deutsch-Marokkaner Radovan Maenaoui und Potsdams Triathlon-Dauerbrenner Stefan Mäde. Und in einem Monat will der 37-Jährige 100 Meilen durch die Wüste Namibias in vier Etappen laufen. „Das war heute ein prima Training dafür. Das Rennen durch das historische Stadtzentrum hat Spaß gemacht, nur in der letzten Runde wurden die Beine etwas schwer“, meinte Balle, der 2004 in Tunesien bereits einen 100- km-Etappenlauf durch die Sahara gewann, nach seinem ersten Start in der Potsdamer Innenstadt. Zufrieden zeigte sich auch Mäde. „Das war heute mein erster Lauf in diesem Jahr und meine erste Preußenmeile nach fünf Jahren. Ich wollte nur locker mitlaufen und hätte nicht gedacht, dass ich alle anderen Potsdamer hinter mir lassen würde.“ Zum wiederholten Mal in ihrer Heimatstadt unterwegs war auch Nicole Güldemeister, die sich diesmal als schnellste Frau über die 7532,48 m lange Preußische Meile erwies – wie schon vor drei Jahren. „Damals war ich schneller, aber heute bin ich auch ohne spezielle Vorbereitung ins Rennen gegangen. Dafür ging es besser als erwartet“, sagte die 22-Jährige, die vor zwei Wochen den Wien-Marathon nach 2:49:13 Stunden als Fünfte beendet hatte. „Nach dem schweren Rennen hatte ich erstmal die Beine hochgenommen, erst gestern habe ich wieder ein bisschen was gemacht, denn ich wollte heute gern dabei sein. Zu Hause zu laufen macht mir immer wieder Spaß“, gestand die von Axel Pohlmann trainierte Geowissenschafts-Studentin nach insgesamt fünf Runden am Brandenburger Tor. Äußerst zufrieden war bei den Jüngeren, die zwei Runden über 3000 m zu bewältigen hatten, auch Hagen Brosius vom Potsdamer Laufclub, der den gemeinsam absolvierten Lauf von A- und B-Jugend als Erster beendete. „Es ging ganz gut. Die Zuschauer in den Straßencafes an der Strecke haben uns toll angefeuert“, erzählte der 16-Jährige aus dem Einstein-Gymnasium im Ziel, ehe ihn Mutter Silke in den Arm nahm. Sie hatte am Freitagabend nicht nur ein Auge auf ihren Sohn, sondern trug als Ehrenamtliche im Meldebüro und später im Zielbereich auch zu einem erneut gelungenen Lauffest bei. Hagen, der vor zwei Wochen im Berliner Mommsenstadion schon 3000-m-Landesmeister der B-Jugend wurde und sich einmal in die nationale Spitze laufen will, trainiert oft mit seinen ebenfalls laufbegeisterten Eltern. „Ein bisschen knabbert er ja noch an meinen einstigen Bestzeiten – aber er ist nah dran“, verriet Vater Burkhard, Schatzmeister des PLC, mit Stolz in der Stimme über seinen Filius, der bis vor kurzem bei der SG Bornim Fußball spielte. Dass es vom Kicken zum Laufen ein kurzer Schritt sein kann, beweis auch Leon Sandhowe. Der achtjährige Sohn des jetzt mit den Reinickendorfer Füchsen aus der Oberliga abgestiegenen Trainers Wolfgang Sandhowe, der ansonsten bei Rot- Weiß Groß Glienicke dem runden Leder nachjagt, flitzte am Freitagabend als schnellster D-Schüler durch die Straßen. Da strahlte der Papa, und auch dessen Kollege Ingo Kahlisch vom ebenfalls abgestiegenen FSV Optik Rathenow war zufrieden, denn seineTochter Anna schlug sich ebenfalls bravourös. „Sie hat meine Anweisungen befolgt und das Feld von hinten bis ins Mittelfeld aufgerollt“, lobte Kahlisch die Achtjährige, die schließlich auf Platz 25 unter 111 D-Schülerinnen kam. Mit über 1600 Teilnehmern fand die 13. Sparkassenlauf-Auflage erneut eine erfreuliche Resonanz weit über Stadt- und Landesgrenzen hinaus. „Gute Stimmung, gutes Wetter, gute Beteiligung – wir sind sehr zufrieden“, strahlte Thomas Thewalt, Vorsitzender des das Straßenrennen veranstaltenden Potsdamer Laufclubs, mit den Gewinnern und Platzierten um die Wette, ehe er Jörg Balle den Siegerpokal in die Hand drückte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })