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Sport: Erst Rippenbruch, nun Weltcupstart

Kathrin Boron und neun weitere Potsdamer Ruder-Asse starten am Wochenende in Linz/Ottensheim in die internationale Saison

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Beim Rudern spürt Kathrin Boron immer noch einen Schmerz im rechten Brustkorb. Vor einigen Wochen erlitt die Ausnahme-Skullerin der Potsdamer Ruder-Gesellschaft einen Rippen-Ermüdungsbruch, der sie im Training um einiges zurück warf. „Ich kann zwar noch nicht wieder beschwerdefrei trainieren, will es – wenn nichts Dramatisches mehr passiert – am Wochenende aber trotzdem wissen“, sagte die 37-Jährige gestern den PNN. Am Wochenende starten Deutschlands Ruderer beim Weltcup in Linz/Ottensheim in ihre internationale Weltmeisterschafts-Qualifikation, und Kathrin Boron wird sich dort im Einer der Konkurrenz aus 21 weiteren Nationen stellen. Der Einer ist zwar nicht Borons Lieblingsboot. „Aber ich war bei den Deutschen Meisterschaften nun einmal die Schnells- te, und so macht es Sinn, dass ich nun auch erstmal im Einer beim Weltcup dabei bin“, meint sie selbst. Und ihre Trainerin Jutta Lau erklärt: „Boroni ist jetzt wieder ganz gut in Tritt und ich denke, dieser Stolper wird uns nicht wesentlich zurück werfen.“

Neben Boron sowie Ann-Katrin Thiele (Leipzig) und Daniela Molle (Hamburg) im Einer wird Skull-Bundestrainerin Lau im Oberösterreichischen drei Doppelzweier in die Weltcup- Rennen schicken: Das reine Potsdamer Boot Stephanie Schiller/Christiane Huth, die letztjährigen Vizeweltmeisterinnen Britta Oppelt/Susanne Schmidt (Berlin) und Manuela Lutze/Peggy Waleska (Magdeburg/Dresden). „Wir sind gut in Form und wollen ganz vorn mitmischen“, meint Christiane Huth.

„Nach unseren Sichtungen in Deutschland will ich sehen, wie die Doppelzweier jetzt international stechen“, sagt Jutta Lau, deren Duos auf Konkurrenz aus elf Ländern treffen werden. China, im nächsten Jahr Olympia-Gastgeber, hat sogar vier Frauen-Doppelzweier gemeldet. Dazu zwei Doppelvierer, die unter anderem vom deutschen Quartett Jeannine Hennicke, Juliane Domscheid (beide Potsdam), Julia Richter (Berlin) und Lena Möbus (Reinfeld) geprüft werden. Der deutsche Vierer wurde kurzfristig zusammengesetzt, um Hennicke Wettkampfpraxis zu ermöglichen. Die 21-Jährige, im vergangenen Jahr WM-Dritte im Doppelvierer, musste wegen einer Sehnenscheidenentzündung länger pausieren. „Jeannine soll schnellstmöglich wieder für internationale Einsätze fit werden. Sie ist trotz ihrer Verletzung aus dem WM-Rennen noch nicht raus“, signalisiert ihre Bundestrainerin.

Lau hofft, dass auch Leichtgewicht Daniela Reimer wieder zu einem Leistungs- Höhenflug startet. Den olympischen Leichtgewichts- Doppelzweier fahren jetzt Marie-Louise Dräger (Rostock) und Berit Carow (Hamburg). Reimer rudert auf dem Altarm der Donau den Einer, „Dani muss ihre Einer-Leistungen noch verbessern“, fordert Jutta Lau von der 24-Jährigen.

Auch bei den Männern fährt ein Potsdamer am Wochenende den Einer – allerdings unvorhergesehen. Eigentlich sollte Falko Nolte mit Marco Spielau (Halle) im Doppelzweier antreten, doch Spielau sagte kurzfristig ab. So tritt Nolte nun im Solo-Boot unter anderem auch gegen Vizeweltmeister Marcel Hacker (Frankfurt/Main) an. „Das wird schwierig für Falko, aber nur über seine Einer-Leistungen kann er sich neu anbieten“, meint sein Trainer Bernd Landvoigt. Der hat außerdem mit Hans Grune und Clemens Wenzel zwei seiner Schützlinge in Doppelvierern am Start. Grune sitzt mit seinem Vereinskameraden Karsten Brodowski, Eric Knittel (Berlin) und Tim Bartels (Magdeburg) in einem Boot, Wenzel mit Christian Schreiber (Halle), René Burmeister (Rostock) und Robert Bertram (Magdeburg).

Die Tickets zu den diesjährigen WM in München werden nun noch nicht vergeben – erst nach den Weltcups in Amsterdam (22. bis 24. Juni) und Luzern (13. bis 15. Juli). Danach will auch Kathrin Boron – wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte – ihren Platz in der WM-Flotte sicher haben.

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