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Sport: Erst wichtige Tore, nun die Fritz-Walter-Medaille Anja Mittag wird nach dem Sieg in Reykjavik morgen als „Nachwuchsspielerin des Jahres“ geehrt

Nach dem UEFA-Cup-Spiel wollte Anja Mittag nur noch faulenzen. Deshalb schloss sich die Stürmerin des FFC Turbine Potsdam nicht dem Teil ihrer Mannschaft an, der den erfolgreichen Sonntag nach dem 8:1-Sieg bei Valur Reykjavik mit einem Besuch der „Blauen Lagune“, dem berühmtesten Thermalbad Islands, abschloss.

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Nach dem UEFA-Cup-Spiel wollte Anja Mittag nur noch faulenzen. Deshalb schloss sich die Stürmerin des FFC Turbine Potsdam nicht dem Teil ihrer Mannschaft an, der den erfolgreichen Sonntag nach dem 8:1-Sieg bei Valur Reykjavik mit einem Besuch der „Blauen Lagune“, dem berühmtesten Thermalbad Islands, abschloss. „Ich will jetzt einfach ein bisschen Ruhe haben“, meinte die 20-Jährige. Zuvor hatte Mittag im Laugardasvöllur-Stadion nicht nur zwei Treffer zum Turbine-Sieg beigesteuert, sondern die beiden wohl wichtigsten erzielt. „Anja hat in entscheidenden Momenten die entscheidenden Tore gemacht“, lobte Turbine-Trainer Bernd Schröder. Unmittelbar vorm Pausenpfiff schoss sie ihre Elf zur psychologisch wichtigen 2:1-Führung, ihr 3:1 (58.) brach den Widerstand der Gastgeberinnen. „In der ersten Halbzeit waren die sehr aggressiv, aber in der zweiten Halbzeit sind wir immer besser ins Spiel gekommen, denn Valur baute konditionell ab und machte uns Platz zum Kombinieren. Das 8:1 fiel allerdings ein bisschen hoch aus“, meinte die Potsdamerin, die nach 69 Minuten wegen einer Verhärtung im rechten Oberschenkel ausgewechselt wurde und später Entwarnung gab: „Das ist nichts Ernstes.“ Mit vier Toren in Potsdams bisherigen vier Europacup-Partien hat Anja Mittag in dieser Saison damit doppelt so oft getroffen wie in Turbines bisherigen vier Bundesligaspielen. „Ich bin nicht der Typ, der akribisch seine Tore zählt“, meint die ausgebildete Sport- und Fitness-Kauffrau. „Mich freut auch, wenn ich nach einer guten Aktion für eine Mitspielerin ablege und die dann trifft. Aber natürlich will jede Stürmerin treffen, und Tore sind auch gut für das Selbstbewusstsein.“ Im Herbst vergangenen Jahres empfahl sie sich bei der U19-WM in Thailand mit insgesamt sechs Treffern – dafür bekam sie als zweitbeste Turnier-Torschützin den „Silbernen Schuh“ – nachdrücklich für die A-Nationalmannschaft. Für die hatte sie bis dato in einem Länderspiel in Bozen gegen Italien 45 Minuten gekickt – inzwischen kann sie auf 17 Spiele und zwei Tore für das Nationalteam verweisen. Am 20. Oktober steht in Bayreuth das EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland an – mit Anja Mittag im Aufgebot. Morgen wird sie Augenzeugin eines anderen Länderspiels – das der DFB-Männer in Hamburg gegen China. Die Potsdamerin reist aber aus einem anderen, viel schöneren Anlass mit Schröder und ihrem Mentor Reiner Rabe vom Sponsor ZAL an die Küste: Vor der Partie erhält sie im Hamburger Hotel Le Meridien eine hohe Auszeichnung des Deutschen Fußball-Bundes: die „Fritz-Walter-Medaille“ in Gold für die „Nachwuchsspielerin des Jahres“, die erstmals verliehen wird. „Du hast die fachkundige Jury des DFB mit Deinen Leistungen auf und außerhalb des Platzes mit Deinen spielerischen wie menschlichen Qualitäten in vollem Maße überzeugt“, heißt es in der von DFB-Präsident Theo Zwanziger unterschriebenen Einladung. „Ich war total überrascht, als ich den Brief bekam, und empfinde das als große Auszeichnung“, sagt Anja Mittag.

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