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Sport: Erste Ausfahrt Dorney Lake
Drei Potsdamer Paddler bei den Testrennen auf der Olympia-Regattastrecke 2012
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Ein Hauch Olympia wird ab heute über dem Dorney Lake liegen, auf dem im kommenden Jahr die Kanuten und Ruderer ihre Olympiasieger ermitteln. Bis zum Sonntag trägt ein Großteil der weltbesten Paddler hier seine vorolympischen Wettkämpfe in Einer- und Zweierbooten auf den olympischen Distanzen aus. Zur deutschen Flotte gehören mit Franziska Weber, Ronald Rauhe und Sebastian Brendel auch drei Asse des Kanu-Clubs Potsdam im OSC sowie Weltmeisterin Nicole Reinhardt vom WSV Lampertheim, die in Potsdam lebt; sie wird im Einer starten.
„Die Aufregung vor diesem Wettkampf ist nicht ganz so groß wie vor den Rennen bei den Weltmeisterschaften, die Vorfreude schon“, sagt Franziska Weber, die auf dem Dorney-See – einem fast rechteckigen künstlichen Gewässer nahe Etons und Windsors – die 500 Meter im K2 gemeinsam mit der Leipzigerin Tina Dietze paddelt, mit der sie bei den WM in Szeged Silber gewonnen und damit dem deutschen K2 bereits das Olympia-Startrecht für London 2012 gesichert hatte. „Diesmal“, so Weber, „geht es vor allem darum, die Strecke und das ganze Drumherum kennenzulernen. Ich bin sehr gespannt.“
Da auf dem Dorney Lake international bislang nur gerudert wurde – zuletzt gewannen hier Anfang August dieses Jahres Franziska Kreutzer und Shirin Brockmann von der Potsdamer RG den Junioren-Weltmeistertitel im Doppelvierer –, ist die Olympiastrecke des kommenden Jahres Neuland selbst für den erfahrenen Ronald Rauhe, der schon vielerorts auf der Welt paddelte. „Ich finde es deshalb sehr positiv, dass wir schon jetzt dort Rennen bestreiten können und dabei sehen, worauf wir uns im nächsten Jahr bei Olympia einstellen müssen“, erklärt Rauhe, der über 200 Meter im K1 und mit dem Essener Jonas Ems im K2 antritt. „Es geht diesmal zwar um nichts, aber wir werden nicht antreten, um uns verprügeln zu lassen. Wir wollen schon wieder vorn dabei sein“, so der 30-Jährige, der kürzlich bei den WM in Szeged als Dritter im Einer- und Fünfter im Zweierkajak ebenfalls schon die Olympia-Startplätze für den Deutschen Kanu-Verband sicherte.
Das gelang Sebastian Brendel noch nicht, dem bei den WM im Einercanadier-Finale über 1000 Meter das Paddel fünf Schläge nach dem Start zerbrach und der über die 200 Meter Zehnter wurde. Beim Weltcup 2012 in Poznan hat Deutschland noch einmal die Chance auf die Olympia-Tickets im C1, dann will Brendel erfolgreich sein. Jetzt aber „freue ich mich erst einmal auf die Regattastrecke, auf der ich im nächsten Jahr wieder paddeln will“, sagt der 23-Jährige, der auch an diesem Wochenende in beiden olympischen Einern die deutschen Farben vertritt. Über den Dorney Lake hat er bei den Ruderern schon erste Informationen eingeholt. „Dort soll oft Rechtswind herrschen, was für mich als Linksschläger nicht so gut wäre“, erklärt er. „Damit muss ich woanders aber auch klarkommen.“
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