Sport: Erste Halbzeit 4:0, zweite Halbzeit 1:1
Turbine besiegte den Tabellenletzten Crailsheim 5:1
Stand:
Turbine besiegte den Tabellenletzten Crailsheim 5:1 Von Benjamin Unger Turbine Potsdam gewann am Sonntag Vormittag das Frauen-Fußball-Bundesligaspiel daheim gegen den TSV Crailsheim vor 583 Zuschauern mit 5:1 (4:0). Einigkeit herrschte bei Spielerinnen, wie bei Trainer Bernd Schröder in der Bewertung der zweiten Hälfte: „Nach dem Wechsel haben wir nachgelassen“ (Peggy Kuznik), sogar „deutlich nachgelassen“ (Anja Mittag). Anders ausgedrückt von Coach Schröder: „Die zweite Hälfte war eine Katastrophe.“ Was war passiert? Turbines Elf begann im Karl-Liebknecht-Stadion äußerst couragiert: Vom Anpfiff weg suchte sie die Zweikämpfe, entschied diese für sich und ließ den Ball gut laufen. Vor allem durch schnelle, kurze Pässe und über die Außenpositionen erspielten sich die Potsdamerinnen eine Reihe guter Gelegenheiten. Gerade bei einem Spiel gegen den Tabellenletzten ist die Gefahr groß, dass es bei langer Torflaute und sehr defensiv eingestelltem Gegner ein Geduldsspiel wird. Von daher kam das 1:0 nach zehn Minuten gerade richtig: Nach einer Wimbersky-Ecke verlängerte eine Crailsheimerin unglücklich und Ariane Hingst musste nur einnicken. Keine 120 Sekunden später wurde das phasenweise sehenswerte Kombinationsspiel des FFC Turbine erneut belohnt: Die agile Peggy Kuznik eroberte in der eigenen Hälfte den Ball, trieb das Leder nach vorne, passte auf Hingst, die reaktionsschnell auf Anja Mittag weiterleitete, und Mittag schob sicher ein – 2:0. Zudem traf Conny Pohlers nach Becher-Pass zum 3:0 (15.). Im Folgenden ergaben sich für die Gastgeberinnen durch ihr Direktspiel weitere Chancen. Crailsheim hatte kaum etwas entgegen zu setzen und war in allen Belangen unterlegen. Verdient fiel schließlich das 4:0 noch vor der Pause durch Mittag, die ein Zuspiel von Zietz unbedrängt vollenden konnte (33). Doch nach dem Seitenwechsel ließ Turbine nach. Beeindruckte in den ersten 45 Minuten der nicht nachlassende Druck, das konsequente Drängen auf weitere Tore, schalteten die Spielerinnen nach Pohlers“ 5:0 (56.) merklich zurück. Zwar dominierte Potsdam weiter, doch der letzte Biss fehlte. „Ob man will oder nicht: Wenn man die erste Hälfte so klar dominiert und es 4:0 steht, lässt man dann nach“, sagte Hingst. So kam es sogar zum 1:5 (74.): Nach der ersten Ecke überhaupt für die Gäste fühlte sich in der Turbine-Hintermannschaft keiner verantwortlich dafür, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen; so schob am zweiten Pfosten Sandra Würth mühelos ein. Turbines Spielerinnen sahen eher das Kurzfristige: „Drei Punkte und abhaken“ (Mittag). Doch Trainer Bernd Schröder mahnte Grundsätzliches an: „Alle denken nach dem 4:0, dass kein Tor mehr nötig ist. Am Ende aber zählt auch das Torverhältnis. Man muss nicht nur von der ersten Minute an konzentriert sein, sondern in jeder.“ Turbine Potsdam: Angerer; Kuznik, Becher, Carlson (ab 75. Schiewe); Hingst, Omilade (ab 75. Thomas), Odebrecht, Zietz; Wimbersky, Pohlers, Mittag.
Benjamin Unger
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