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Landeshauptstadt: Erste private Oberschule soll eröffnen

Hoffbauer-Stiftung will Angebot erweitern / Ministerium liegen fünf Anträge auf Privatschuleröffnung vor

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Hermannswerder - Die Schullandschaft in Potsdam wird ab dem kommenden Jahr erneut vielfältiger. Die Hoffbauer-Stiftung will zum August eine Oberschule auf Hermannswerder errichten. Es wäre die erste private Oberschule in der Landeshauptstadt. Wie die Stiftung am Mittwochabend informierte, soll damit ein noch fehlender Abschluss im Hoffbauer-Bildungsportfolio geschlossen werden. Bislang betreibt die gemeinnützige Gesellschaft in der Landeshauptstadt zwei Grundschulen und ein Gymnasium. Um künftig auch den berufsvorbereitenden konfessionellen Bildungsweg anbieten zu können, soll die Oberschule eröffnet werden.

Es ist allerdings nur eine von fünf Schulen, für deren Eröffnung im brandenburgischen Bildungsministerium Anträge vorliegen. Wie Ministeriumssprecher Stephan Breiding sagte, hätten freie Schulträger auch die Eröffnung von zwei Gesamtschulen, einer Grundschule sowie einer Schule des zweiten Bildungswegs beantragt. Über die Genehmigungen für die Schulen entscheidet das Ministerium bis zu Beginn des neuen Schuljahres. Im vergangenen Jahr wurde durch das Landesministerium keine neue Privatschule genehmigt. Derzeit gibt es in Potsdam 31 städtische, allgemeinbildende Schulen sowie 15 freie Schulen – die privaten Bildungsträger betreiben vor allem Grundschulen und Gymnasien. Mehr als 20 Prozent der Potsdamer Schüler besuchen bereits eine der Privatschulen.

Die Oberschule galt lange als Stiefkind der brandenburgischen Bildungspolitik. Erst in den letzten beiden Jahren hat sich die Schulform, die aus Gesamtschulen ohne Abitur und Realschulen gegründet worden ist, etabliert. In Potsdam gibt es vier Oberschulen. Eine fünfte soll die der evangelischen Hoffbauer-Stiftung werden. Mit 50 Schülern soll ab August in der neuen Schule begonnen werden, sagte Markus Althoff von der Hoffbauer-Gesellschaft. Die Schule, die perspektivisch in einem Neubau auf der Halbinsel Hermannswerder untergebracht werden soll und befristet Räume in einem der bestehenden Gebäude beziehen wird, hätte damit zwei siebte Klassen. Die Einrichtung sei „eine Option für Jugendliche und deren Familien, die nach der Grundschule bewusst eine evangelische Alternative zum Bildungsgang Gymnasium oder Gesamtschule suchen“, heißt es. Inhaltlich soll dennoch der Weg zur gymnasialen Oberstufe nach Klasse zehn offen bleiben. Daher wird ab Klassenstufe sieben Latein als Fremdsprache angeboten, ab der Jahrgangsstufe neun kann im Rahmen des Wahlpflichtangebots zusätzlich Französisch belegt werden. Die Hoffbauer gGmbH auf Hermannswerder betreibt über 35 pädagogische Einrichtungen in Brandenburg und Berlin. J. Brunzlow

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