Landeshauptstadt: Ersteigert ältere Tropfen
Stephan Rippelbeck ist Restaurantleiter und Sommelier
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Stephan Rippelbeck ist Restaurantleiter und Sommelier Ein guter Tropfen erfreut so manchen Gaumen – egal, ob blumig, fruchtig, trocken, jung oder spritzig. Das Interesse an Rot- und Weißweinen wächst und das auch bei jungen Leuten. Davon ist Stephan Rippelbeck sichtlich begeistert. Seit Februar dieses Jahres ist er für die Weinkarte des Hotels Bayrisches Haus zuständig. Zunächst einmal hat der Restaurantleiter und Sommelier (Weinkellner) die rund 200 Weinsorten umfassende Karte des Fünf-Sterne-Hauses übernommen, die er pflegt und erweitert. „Von klein auf war mir klar, dass ich einmal im Restaurant arbeiten werde.“ Jedoch träume der in Wasserburg geborene zunächst von einer Karriere als Koch. Als Bub hatte er in den Sommerferien auf der Hütten des „Gründenopa“ auf der Alp mit geholfen. „Das habe ich damals genossen.“ Wohl während seines Amerikaaufenthaltes habe sich der Berufswunsch auf den Servicebereich orientiert. Mit 14 Jahren ging er zusammen mit seinem Vater, der damals bei der Bundeswehr tätig war, nach Texas. Dort besuchte er drei Jahre lang die Highschool. Nebenbei nahm Rippelbeck an einem auf Marketing orientierten Kurs teil, der sogar Fleischkunde beinhaltete, so dass er nach dem Abschluss selbstbereitete Fleischgerichte hätte verkaufen können. Stattdessen schloss er nach seiner Rückkehr nach Deutschland an der Berlin Highschool ab. „Das war der letzte Jahrgang. Nach dem Abzug der Alliierten 1994 wurde die Schule geschlossen“, erinnert sich Rippelbeck. Anschließend ließ er sich im Hotel Steigenberger Berlin zum Restaurantfachmann ausbilden. Hier entdeckte er sein Interesse am Wein und seinen vielfältigen Sorten mit ihren spezifischen Charakteren, ihrem Duft nach Holz, Honig, Vanille oder Haselnuss. Berufsbegleitend eignete sich der angehende Sommelier an der Wein- und Sommelier-Schule Koblenz solides Wissen an. Neben Herkunft und Anbau eines guten Tropfens gehören ebenso Kenntnisse über die abwechslungsreichen Käsesorten, Biere und Zigarren zur Ausbildung. Sein Beruf ist mit Neugier und ständigem Dazulernen verbunden, erzählt der 28-Jährige. Das bedeute, große und kleinere Fachmessen zu besuchen, Kontakte zu Winzern zu pflegen oder mit Kollegen einen Wein zu verkosten. Auch privat interessiert sich der in Oberbayern Aufgewachsene für Weine, aber eher für ältere edlere Tropfen. Vorwiegend gut gelagerte Rieslinge im Auslese- und Eisweinbereich aus den 70er Jahren haben es Stephan Rippelbeck angetan. So manche Rarität habe er in den vergangenen Jahren für wenig Geld bei eBay ersteigert. „Manche Leute scheinen beim Kellerentrümpeln Weine zu finden, mit denen sie nichts anfangen können.“ Stattdessen versteigern sie sie, ohne zu wissen von welchen Schätzen sie sich trennen. Privat trinke er selten ein Gläschen. Und wenn, durchaus einen preiswertes Tröpfchen, „denn der Preis sagt oft nichts über die Qualität des Weines aus“. Allein, dass man beim Trinken Spaß habe, zähle. U. S.
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