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Sport: Erster Dopingfall beim SVB 03

Tobias Francisco nach dem Sieg in Halle mit erhöhten Testosteron-Werten getestet

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Der SV Babelsberg 03 erlebt den ersten Dopingfall seiner Geschichte: Wie der Verein gestern bekannt gab, ermittelt der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen Tobias Francisco. Das teilte er Verein gestern auf einer Pressekonferenz mit. Der Mittelfeldspieler des derzeitigen Tabellenführers der Regionalliga Nord war am 21. November nach dem Punktspiel beim Halleschen FC zur Dopingprobe ausgelost worden. Er wurde zwar nicht eingesetzt, gehörte jedoch an diesem Tag zum Kader. Die Spielwertung ist laut Reglement deshalb nicht betroffen.

Bei der Labor-Analyse der A-Probe war ein „deutlich erhöhter Testosteron/Epitestosteron-Quotient“ festgestellt worden, hieß es vom DFB. Die zusätzlich vorgenommene Kohlenstoffisotopenverhältnis-Bestimmung (IRMS-Analyse) hätte bewiesen, dass die „verbotene Substanz körperfremden Ursprungs ist“. Francisco ist nun zu einer Stellungnahme aufgefordert und per Einstweiliger Verfügung vorläufig gesperrt worden. Der SVB hat ihn bereits vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert. Auf die Eröffnung der B-Probe haben sowohl Francisco als auch der Verein verzichtet.

„Er hat uns erklärt, die Mittel in einem Fitnessstudio zum Muskelaufbau genommen zu haben“, sagte SVB-Präsident Rainer Speer. „Auf dem Mittel soll ’dopingfree’ gestanden haben.“ Das Ganze, so Speer, sei absolut leichtsinnig und unverantwortlich gewesen und durch nichts zu entschuldigen. „Wir haben in unserem Verein ganz klare Regeln“, so Speer weiter. „Auch wenn sich einer ein Nasenspray holt, muss er es von unseren Fachleuten durchchecken lassen.“ In den Verträgen mit den Spielern sei die Dopingproblematik klar geregelt: Im nachgewiesenen Fall würde sich der Verein sofort von einem Spieler trennen.

Der Deutsch-Angolaner Tobias Francisco durchlief bei Nulldrei mehrere Nachwuchs-Mannschaften und spielt auch für die angolanische U 23-Nationalmannschaft. Seit 2007 ging er für die U 23 des Vereins auf Torejagd und wurde im Verlauf dieser Saison von Coach Dietmar Demuth zweimal jeweils in der Schlussphase eingewechselt. Persönlich war der 21-Jährige gestern nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

Seine Mannschaft erfuhr von dem Dopingvorwurf vor zehn Tagen nach dem 4:1-Sieg bei Hertha BSC II. „Wir waren alle geschockt und wollten eigentlich den Sieg feiern“, sagte Mannschaftkapitän Marian Unger. „Das ist schade und eben auch sehr enttäuschend. Wenn ich ein neues Medikament nehme, befrage ich immer zuerst unseren Physiotherapeuten. Und damit fährt bei uns jeder gut.“

SVB-Coach Dietmar Demuth blickte gestern als Tabellenführer dennoch auf eine erfolgreiche Hinrunde. Mit dem Vereinswechsel des Angreifers Clemens Lange nach Lübeck, dem Dauerverletzten Felix Dojahn und nun dem wahrscheinlichen Rausschmiss Tobias Franciscos wird der Blick auf die Rückrunde jedoch getrübt. Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

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