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Sport: Erster Erfolg in neuer Klasse
Lok Potsdam zeigte sich erneut in Torlaune – gegen Nauen reichte es auch zum Sieg
Stand:
Aaron Dix bekam den Ball auf der linken Außenbahn von seinem Kapitän vorgelegt, der 19-Jährige spurtete am Spielfeldrand über den halben Platz, ließ sich auch von seinem Gegenspieler dabei nicht aufhalten, zog noch etwas nach innen und schoss aus halblinker Position ins leere Tor. Mit seinem erfolgreich abgeschlossenen Sololauf hatte der Linksfuß am vergangenen Samstag in der 90. Spielminute den ersten Saisonsieg des ESV Lok Potsdam in der Landesklasses besiegelt. 4:2 (2:1) hatte der Aufsteiger den VfL Nauen besiegt.
Dass das Gästetor verwaist war, lag daran, dass VfL-Keeper Steven Besser bei einer Ecke der Nauener mit in den Lok-Strafraum aufgrückt war. Die Gäste hatten noch einmal alles versucht, um einen Punkt von der Berliner Straße mitzunehmen. Doch es wäre nicht verdient gewesen, denn der Klassen-Neuling war das bessere Team, das seinen Sieg dann auch lautstark in der Kabine besang. Mit elf Gegentoren und zwei Niederlagen in die Saison gestartet, war dem jungen Trainer Christoph Ragowski klar, dass nur ein Erfolgserlebnis das lädierte Gemüt seiner Spieler beruhigen konnte. Die Taktik dafür war schnell zu erkennen: Die Lok-Viererkette in der Abwehr spielte klare und einfache Bälle, was zwar nicht unbedingt attraktiv wirkte, aber seinen Zweck erfüllte: Nauen kam kaum gefährlich vors Tor – außer bei Standards, doch konnte Lok-Torhüter Falko Dahms zwei gut getretene Freistöße ebenso gut parieren. Beim eigenen Spielaufbau wurde der einfache Pass gespielt, um die hohe Fehlerquote aus den vergangenen Spielen zu reduzieren. Das gelang vor allem dann, wenn die Gäste den Hausherren genügend Platz ließen und diese ihrem Spiel die nötige Ruhe gaben.
Warum die Potsdamer trotz der vielen Gegentore beim Landesklassen-Start selbst eine gute Trefferquote haben und in der Kreisliga in der vergangenen Saison im Schnitt pro Spiel auf 4,5 Tore kamen, zeigten sie am Samstag ansatzweise. Drei-, viermal zirkelten sie den Ball genau durch die Schnittstelle der Nauener Defensive, auf der Außenbahn haben sie mit Aaron Hubig und Kapitän Jonathon Philipp-Carlin zwei schnelle Leute, die auch gute Flanken schlagen können. Und dann gibt es da noch Dennis Weber: ein bulliger Typ in der Lok-Zentrale, der schwer zu halten ist, einen Pass auch mal mit dem Außenrist spielen kann und selbst gern Tore schießt – über 30 Mal in der vergangenen Saison. Bei seinem 2:1-Führungstreffer gegen Nauen gewann Weber einen Zweikampf an der Mittellinie, stürmte geradlinig Richtung Nauener Tor, tanzte noch einen Gegenspieler aus und ließ VfL-Keeper Besser keine Chance.
Während die Lok-Spieler nach Spielende befanden, dass sie mit dem Gewinn der ersten drei Punkte angekommen seien in der Landesklasse, meinte ihr Trainer: „Das waren wir gegen Lok Brandenburg und Meyenburg auch schon. Da haben wir keine schlechten Spiele gemacht.“ Doch im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen habe seine Elf diesmal nicht zurückgesteckt – auch beim zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich nicht. Jetzt gelte es, in der kommenden Woche erneut zu beweisen „dass wir gewinnen können“, so Ragowski. Dann geht es zur SG Rot-Weiß Gülitz.
Lok: Dahms; Pecher, Hadrath; Elsner, Kleßen; Carlin, Weber, Mantei; Hubig (83. Matz) Koschig (65. Strehl), Mikolaschek (87. Dix). Tore: 1:0 Koschig (17.), 1:1 Hänsel (30.), 2:1 Weber (41.), 2:2 Holzhauer (51.), 3:2 Mikolaschek (78.), 4:2 Dix (90.)
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